Rezension

Nicht so gut wie erhofft

Heimweh nach dir -

Heimweh nach dir
von Vanessa Hussmann

Inhalt:

Sie erkannten etwas in mir, das ich verloren hatte … Das Leben kann ziemlich mies sein, wenn dein Bruder im Gefängnis sitzt und du selbst nach einem missglückten Diebstahl zu Sozialstunden verdonnert wurdest. Und das ausgerechnet auch noch auf einer Pferderanch! Der 17-jährige Riley hat die Nase gestrichen voll – vor allem von Menschen, die ihm angeblich helfen wollen. Bei der Arbeit begegnet er allerdings Jules, der Tochter des Ranchbesitzers. Durch sie verändert sich sein Blick auf die Welt und er lernt langsam, anderen wieder zu vertrauen. Doch ausgerechnet als Jules und er sich näherkommen, wird sein Bruder aus dem Gefängnis entlassen. Und dessen Pläne könnten alles zerstören, was Riley sich gerade mühsam aufzubauen versucht. Sogar seine Liebe zu Jules.
Quelle: drachenmond.de

Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Es war der letzte Sommer, bevor mein erstes Collegesemester anfing, und ich wünschte mir schon jetzt, dass er ewig anhalten würde.

Das Cover ist wunderschön. Es isz ruhig und trotzdem kann man sich denken, dass sich dahinter eine Liebesgeschichte verbirgt.

Der Schreibstil der Autorin hat mir ein paar Probleme gemacht, da ich einfach keine Gefühle fühlte und mir alles etwas zu sprunghaft war.

Zu Beginn lernt man Jules kennen, die auf der Farm ihrer Eltern wohnt und dort auch aushilft. Als Riley als Hilfsarbeiter zu ihnen kommt, hat sie sofort Vorurteile, da dies seine Sozialstunden sind und sie keinen Verbrecher bei sich zu Hause haben will. Doch es steckt nocht mehr in Riley, als sie denkt.

Der Einstieg in das Buch ist mir bereits etwas schwer gefallen, was auch an dem Schreibstil liegt, mit dem ich nicht ganz klar gekommen bin. Jules war mir nicht sofort sympathisch und es war etwas zu sehr heile Welt. Man erfährt sofort, dass sie in den Freund ihrer besten Freundin verliebt ist und ihre Eltern wissen das auch. Bereits das war irgendwie komisch, denn ich hätte sowas meinen Eltern in dem Alter nicht erzählt. Naja, es war zu perfekt, aber das war erst der Beginn, daher habe ich guter Dinge weiter gelesen.

Jules wurde mir mit der Zeit etwas sympathischer, trotzdem hat mich ihre Geschichte recht wenig interessiert, was an den fehlenden Gefühlen auf meiner Seite lag. Beim Lesen blieb immer eine gewisse Distanziertheit. Ich konnte die Handlungen von Jules auch nicht immer nachvollziehen. So flippt sie wegen jeder Kleinigkeit sofort aus und rennt weg, bevor sie überhaupt mit der anderen Person drüber redet und versucht das zu klären. Ihre Gefühlsschwankungen gingen mir irgendwann sehr auf den Keks. Mal hassts ie Riley, dann verzehrt sie sich nach ihm, dann mag sie ihn nur als Freund, Mädchen, entscheide dich doch.

Bei Riley hatte ich das gleiche Problem, es interessierte mich recht wenig, was mit ihm passiert. Als Charakter fand ich ihn aber viel besser und er hatte mehr Tiefe. Sein Bruder ist im Gefängnis und er hasst sein Leben. Bei ihm hatte man von Hass über Liebe bis Trauer alle Gefühle dabei und er hat sich immer dementsprechend verhalten. Sein arschiges Getue am Anfang fand ich aber auch sehr übertrieben und da hab ich ihn wirklich kurzzeitig gehasst.

Die Geschichte selbst konnte mich leider nicht wirklich packen. Riley kommt auf die Ranch und er und Jules kommen sich irgendwann näher. Ich fands gut, dass das nicht super schnell passiert ist. Aber es war dann auch klar, was hier das große Drama am Ende sein würde und dieses hat mi gar nicht gefallen. Dabei dreht Jules wieder komplett durch, lässt Riley nicht zu Wort kommen und beschuldigt ihn für Dinge, für die er gar nichts kann. Hätte sie sich wie ein normaler Mensch benommen und erstmal mit Riley geredet wäre dieses Missverständnis gar nicht erst zustande gekommen. Ich fand das einfach viel zu unrealistisch und zu übertrieben.

Abgesehen davon kamen manche Charaktere nur vor, um die Geschichte weiter zu bringen und ich fand diese oft überflüssig und sowieso nicht gut ausgearbeitet. Hier fällt mir sofort die kleine Schwester von Jules ein. Die kam nur vor, wenn es für die Geschichte passte, ansonsten wurde sie mit keinem Wort erwähnt. Das Kind ist noch klein, wie kann sich da niemand über sie Gedanken machen oder sich um sie kümmern? Das war einfach zu gewollt mir ihr.

Das Ende war ok, es hat mich jetzt nicht umgehauen und man konnte sich schon früh denken, wie es ausgehen würde.

Fazit:

Leider konnte mich das Buch gar nicht überzeugen. Weder der Schreibstil noch die Geschichte haben mir sonderlich gut gefallen. Von den Charakteren mochte ich eigentlich nur Riley und den Vater von Jules, alle anderen konnte gar keine Gefühle in mir wecken. Von mir gibts 2 Sterne.