Rezension

Nicht so gut wie erwartet, aber auch nicht schlecht

Selection - Kiera Cass

Selection
von Kiera Cass

Bewertet mit 3 Sternen

Erwartet habe ich eine Mischung aus der TV-Show "Der Bachelor" und dem Zickenkrieg von "Germenys Next Topmodel". Ich wurde positiv enttäuscht, denn Zickenkrieg gab es eigentlich relativ wenig. Das Augenmerk der Geschichte liegt eher auf der sich anbahnenden Freundschaft zwischen Maxon und America. Was einerseits gut ist, ist aber auch mein Kritikpunkt. Ich denke, dass die Autorin hier doch einiges mehr hätte herausholen können. 35 Mädchen oder junge Frauen, die sich um den Einen streiten, da steckt Zündstoff drin, der hier leider ohne zu brennen verpufft ist.

Neben den Mädchen werden auch die Rebellen eingeführt. Oder auch nicht wirklich eingeführt. Die Autorin schafft es nicht so recht, mir die Angst, die die Mädchen empfinden greifbar zu machen. Leider erfährt man auch sehr wenig über die Rebellen und deren Ziele, weil die Königsfamilie es (angeblich?) selbst auch nicht weiß. Auch hier hat die Autorin meines Erachtens nach Potential verschenkt.

Aber, die Autorin hat es auch geschafft, mich zum lachen zu bringen. Die Schlagabtausche (manchmal im wahrsten Sinne des Wortes) zwischen Maxon und America sind einfach lustig und der Höhepunkt war für mich ihre Wette. Ich habe mich gut amüsiert.

Die Hauptcharaktere sind gut dargestellt. Allen voran America gefällt mir sehr. Sie ist offen, mutig, manchmal allerdings auch ein wenig trampelig, aber sie hat das Herz auf dem rechten Fleck. Dies beweist sie auch ein ums andere Mal.

Maxon ist der perfekte Prinz. Gutherzig, leider etwas zurückhaltend und wusste natürlich bislang nicht, was in seinem oder besser seines Vaters Königreich wirklich vorgeht. Ja, er ist wahrscheinlich ein Schwiegermuttertyp. Ob ich mit ihm warm werde, das weiß ich noch nicht. Mal schauen, wie er sich weiter entwickelt.

Bei Aspen schwanke ich zwischen sympathisch und nicht sympathisch. Ich kann mich bislang nicht entscheiden und hoffe, dass er im nächsten Band eine größere Rolle einnehmen wird, damit ich ihn besser kennenlernen kann. Ich habe ja einen Verdacht, worauf es am Ende hinauslaufen wird, was seine Liebesgeschichte angeht.

Die andern Nebenfiguren lernt man, außer Marlee, nicht wirklich näher kennen. Ich bin nicht mal sicher, ob ich wirklich insgesamt 35 Namen gelesen habe. Wahrscheinlich ja. Näher im Gedächtnis geblieben sind mir nur America Widersacherin, Celeste. Außerdem Ashley und Kriss. Von keiner dieser Figuren habe ich jedoch eine wirkliche Vorstellung.

Kennengelernt habe ich ihn zwar auch nicht über mehr als vielleicht insgesamt eine Seite, aber ich bin verliebt. Und zwar in Americas Vater. Er ist toll, denn er steht zu ihr und liebt sie. Egal, was passiert!

Ehrlich gesagt wusste ich bis genau zu diesem Punkt hier nicht so recht, wie viele Sterne ich dem Buch nun geben soll. Ich schwankte zwischen 3 und 4. Ich kann im nachhinein nicht sagen, dass mich das Buch nicht gut unterhalten hätte. Aufgrund der Kritikpunkte vergebe ich aber dann nach langem überlegen doch "nur" 3 Sterne, da ich mir sicher bin, dass mich das Buch noch wesentlich besser hätte unterhalten können. Band 2 habe ich bereits vorbestellt. Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht.