Rezension

NIcht so mein Fall

Das gefälschte Siegel
von Maja Ilisch

Kevron, ein begnadeter Fälscher ist im Elend und Alkohol versunken, seit sein Bruder, ein eventuell noch besserer Fälscher als er selbst, getötet wurde. Er lebt nur noch von Flasche zu Flasche, bis eines Tages Prinz Tymur zu ihm kommt und sein ganzes Leben verändert, indem er ihn zuerst im Kerker ausnüchtern lässt und ihm dann eine Aufgabe gibt, der Kevron nicht wiederstehen kann. Unter anderem nicht widerstehen kann, weil mit seinem jetzigen Wissen dem Könighaus eine für ihn sehr ungünstige Lösung für ihn einfallen würde...
Lorcan ist ein steinerner Wächter, seit Jahrhunderten wird ein magisches Dokument, in den ein böser Dämon gebannt ist, von den steinernen Wächtern bewacht. Doch die große Gefahr, die von der Schriftrolle ausgeht ist mittlerweile nicht mehr allgegenwärtig und so sind auch die steinernen Wächter nicht mehr das, was sie einst vor Jahrhunderten waren.
Enidin ist eine große Magierin und die Erbin des Ordens. Leider ist sie erst 17 Jahre alt und ihre Größe hat bisher nur sie selbst erkannt. Auch ist die Führung des Ordens durch den frühen Tod ihrer Mutter nicht mehr in Familienhand und so fühlt sie sich sehr unterschätzt und unverstanden. Aber als Prinz Tymur eine Magierin sucht, um ihn auf einer Expedition zu begleiten, kann natürlich nur sie selbst in Frage kommen!
Prinz Tymur ist der jüngste Sohn des Königs und vermutet, dass die Schriftrolle mit dem gebannten Dämon nicht mehr im ursprünglichen Zustand ist. Er will dies von der Zauberin Ililiane überprüfen lassen, die einst mit seinem Urahn den Dämon in die Schriftrolle bannte. Doch Ililiane wurde seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen und so macht er sich auf eine Expedition in ein Gebiet, in das Jahrhunderten keine Menschen mehr vorgedrungen sind. Doch seinen mehr oder weniger freiwilligen Mitstreitern erzählt er jeweils eine andere Geschichte und niemand kann ahnen oder vermuten, worum es Tymur wirklich bei der Reise geht.
Mir waren die Figuren der Geschichte zu stereotyp, Lorcan, der Edelmütige, der so sein Leben nicht mehr weiter führen kann. Kevron, der eigentlich außer dem Alkohol kein Interesse mehr hat. Enidin die sehr hochnäsige unverstandene Magierin, die alle außer Tymur unter ihrer Würde erachtet und zuletzt Tymur, undurchsichtig bis ins Letzte, Ränke schmiedend und absolut unvertrauenswürdig.
All das hat mir die Geschichte nicht sympathisch gemacht und ich habe schon immer auf die nächste Situation gewartet, wo Lorcan sich in sein Schicksal ergibt, Kevron versucht der ganzen Sache zu entgehen und Tymur mit unklaren Aussagen alle dazu zwingt bei Stange zu bleiben. Die Autorin hat mich in der Hinsicht nicht enttäuscht und diese Situationen immer wieder in die Geschichte eingebaut. Daher hat mich alles in allem die Geschichte nicht begeistert sondern eher gelangweilt. Ich wüsste gerne, wie die Geschichte ausgeht, bin aber sicher nicht bereit, mich dafür durch 3 oder 4 Bücher zu lesen. Daher wird für mich wohl die Erzählung von dem gefälschten Siegel hier für mich zu Ende sein.