Rezension

nicht so mitreißend wie Band 01

Rache und Rosenblüte - Renée Ahdieh

Rache und Rosenblüte
von Renee Ahdieh

Bewertet mit 3 Sternen

Shahrzad ist aus Raj geflüchtet und steht nun - nachdem sie ihren Vater halb tot in der Wüste gefunden hat - in einer Wüstenstadt unter einer Art Arrest. Sie wird beobachtet, kann sich jedoch frei bewegen. Dort halten sich auch ihre Schwester Irsa und ihre ehemalige Jugendliebe Tarik auf. Tarik ist es, der sie dazu überreden will, in ihre altes Leben zurückzukehren und ihn zum Mann zu nehmen. Doch Shahrzads Gedanken sind ständig bei dem Kalifen Chalid und dem Fluch, den es zu brechen gilt. 
Durch Zufall erhält sie Kenntnis darüber, wie Chalid zu helfen ist, doch dazu braucht sie seine Hilfe. Sie muss zu ihm, findet auch einen Weg und schmiedet mit ihm neue Pläne, ohne zu wissen, dass es in den eigenen Reihen einen Spion gibt, der nur auf die Gelegenheit wartet, das Shahrzad und Chalid sich einen Fehler erlauben.
Nach dem für mich grandiosen ersten Teil "Zorn und Morgenröte" war ich gespannt auf den zweiten und damit letzten Teil der Dilogie rund um Shahrzad und Chalid. Doch konnte mich die Geschichte nicht mehr so faszinieren, was wohl daran liegt, dass sich 3/4 des Buches nur damit beschäftigen, wie Shahrzad und Chalid sich nach einander verzehren und Shahrzad nach einer Möglichkeit sucht, den Fluch zu brechen. 
Es wird viel geredet und philosophiert, abgesehen von den Streitereien mit Tarik und nächtlichen Ausflügen, die aber wiederum dazu führen, dass viel geredet wird.
Ich habe lange für die erste Hälfte des Buches gebraucht und zwischendurch auch immer wieder andere Bücher gelesen, weil ich einfach nicht richtig in die Geschichte hineinkam. Dies lag aber keinesfalls am Schreibstil der Autorin, sondern daran, dass eben einfach nichts passierte. 
Die zweite Hälfte hatte es dann dafür so richtig in sich. Nachdem zwar wieder viel gerätselt wurde, wie denn der Fluch zu brechen sei, kam nun endlich Fahrt auf. Es tat sich etwas, es wurde gehandelt. 
Shahrzad und Chalid müssen sich einigen Prüfungen unterziehen, nicht in wörtlichem Sinne. Sie müssen sich entscheiden, ob sie für eine gemeinsame Zukunft kämpfen wollen und dafür aber auch einiges aufgeben müssen. Hier ist es vor allem Shahrzad, die viel Überzeugungskraft anstreben muss, denn Chalid ist wahrlich kein einfacher Mann.
Wäre der Schreibstil der Autorin nicht gewesen, dann hätte ich sicherlich aufgegeben. Durch ihre flüssige Art war ich gerade im letzten Teil sehr gebannt. 
Die fantastischen Elemente waren diesmal viel ausgeprägter, als im ersten Teil. Diese Szenen erinnerten dann wieder an die Geschichten aus 1001 Nacht. 
Meine zwei Lieblingsfiguren Despina und Jalal hatten leider nicht so große Auftritte wie erhofft, wobei Despina schon für eine große Überraschung sorgt. Sowohl zu Anfang, als auch am Ende. Trotzdem hatte ich mir mit den beiden mehr Zeit gewünscht. Meine Hoffnung liegt nun auf dem Wunsch, dass die Autorin den beiden vielleicht ein eigenes Buch widmet. Eine Kurzgeschichte gab es für die beiden ja schon (siehe: Motte und Licht). Ich denke, dass die Geschichte von Despina und Jalal noch nicht fertig erzählt ist.
Letztendlich war ich nicht so begeistert, wie bei Band 1. Erst die zweite Hälfte konnte mich fesseln, obwohl auch hier Längen vorhanden waren.
Fazit:
Ein nicht so gelungener Dilogie-Abschluss mit einigen Längen.