Rezension

Nicht so schlimm, wie erwartet!

Bis (Biss) zum Ende der Nacht - Stephenie Meyer

Bis(s) zum Ende der Nacht
von Stephenie Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Wieder einmal war ich überrascht von einem Werk von Stephenie Meyer. Insgesamt ist es ziemlich interessant, teilweise auch annähernd spannend Doch wieder geht es mir ziemlich auf die Nerven, wie ständig von der Liebe geschwafelt wird, ganz zu schweigen von der Schönheit. Meine Lehre daraus ist folgende: sollte ich jemals einen Liebesroman schreiben, werde ich auf diese Art der Beschreibungen weitgehend verzichten. Und ich hätte mich über eine vernünftige Sexszene gefreut, denn damit wäre ein Vorurteil, das ich vor Beginn des Lesens hatte, ausgeräumt worden. Aber nein, es werden Erinnerungen angedeutet und Kollateralschäden beschrieben.
Also doch ein sauberes, moralisches, amerikanisches Teeniebuch?
Ja, genau das ist es. In allen vier Bänden geht es um Toleranz, ‚Glaubensfreiheit’, selbstbestimmtes Leben, den Zusammenhalt von Familie, Treue, Freundschaft, also das Übliche, das mich ziemlich an die Familienserien meiner Kindheit erinnert, wenn ich genauer darüber nachdenke.
Und genau das ist mir zeitweise ziemlich quer runter gegangen.

Was mich jedoch angenehm überrascht hat, war das stilistische Niveau und die Herausarbeitung der Charaktere. Das ist einfach gute schriftstellerische Leistung.
Zum anderen ist die ganze Geschichte gut durchdacht und in sich logisch.

Nur was mir oft gefehlt hat, war das Kribbeln im Bauch, das mitträumen und vielleicht auch mal so etwas wie Entsetzen oder Staunen. Trotz aller Probleme ist es irgendwie zeitweise langatmig-langweilig, und auf heile Welt gemacht. Ja, die rosarote Zuckerwatte ist beständig mindestens im Hintergrund zu sehen.

Fazit?
‚Biss zum Ende der Nacht’ ist der würdige Abschlussband einer Reihe, die mich überraschend aber nicht vollkommen überzeugt hat.