Rezension

Nicht so spannend, wie die Vorgänger

Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg - Jenny Colgan

Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg
von Jenny Colgan

Bewertet mit 3.5 Sternen

Handlung:

Auch in dem kleinen Örtchen Mount Polbearne ist der Winter angekommen und Weihnachten steht vor der Tür. Polly steckt so in der Arbeit, dass sie erst nicht bemerkt, dass schon der 1.Dezember ist und somit der Countdown für das Weihnachtsfest beginnt. Ihr großes Ziel ist es nun, das Fest mit ihren Liebsten in vollkommener Ruhe zu verbringen, wo sie nichts tun muss und den ganzen Tag mal nicht arbeiten muss. Jedoch ist dies natürlich immer einfach gesagt. Urplötzlich muss sich Polly von einigen Problemen und Missverständnissen auseinandersetzen. Ihre beste Freundin Kerensa eröffnet der Bäckerin ein Geheimnis, welches große und schwerwiegende Folgen haben kann. Und auch in der Beziehung mit Huckle gibt es kleine Krisen zu überwinden. Wird es Polly letztendlich gelingen, ein schönes Weihnachtsfest mit ihren Liebsten zu verbringen?

 

Meinung:

Auf den dritten Teil der Trilogie war ich sehr gespannt, nicht nur auf die winterlichen Beschreibungen der kleinen Insel, sondern auch, ob mich dieser Teil wieder mehr überzeugen kann, als der zweite. Leider muss ich sagen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Das Buch war sehr nett und leicht zu lesen, jedoch wirkte es auf mich etwas schlaff und ich hatte das Gefühl, als wäre die Luft aus der Geschichte rund um Polly, Huckle und Neil raus.

 

Ich hatte mich sehr auf einen winterlichen Roman gefreut, in dem eine weihnachtliche Grundstimmung herrscht und der auch bei dem Leser eine winterliche Stimmung verbreitet. Dies wurde leider in keinster Weise erfüllt. Es gab immer mal wieder Hinweise auf die Jahreszeit oder auf weihnachtliche Dekoration, diese waren jedoch recht sporatisch und wirkten recht lieblos. Es hat also den Anschein, dass der Begriff der „Weihnacht“ nur in den Titel genommen wurde, damit dem Leser eine neue Jahreszeit geboten wird, nachdem die anderen beiden Teile der Reihe zu sommerlichen Temperaturen stattgefunden haben. Ansonsten hatte die Einbindung der neuen Jahreszeit scheinbar keinen wirklichen Grund und dies hat mich sehr enttäuscht.

 

Komischerweise war ich diesmal auch von der Schreibweise nicht wirklich begeistert. Das Buch ließ sich zwar sehr flüssig und fix lesen, jedoch fand ich diesmal einige Sätze recht verworren und kastig. Das ist mir von den anderen Teilen so nicht in Erinnerung geblieben und hat mich sehr überrascht. Leider hat sich dies nicht nur auf Beschreibungen, sondern auch auf Dialoge erstreckt. Diese wirkten auf mich teilweise recht unrealistisch und ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass ein Mensch wirklich so auf bestimmte Neuigkeiten reagieren würde.

 

Sehr gut gefallen hat mir, dass aufgezeigt wurde, dass jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat und niemand frei von Sorgen ist. In Romanen wird dies natürlich häufig recht überspitzt dargestellt, um mehr Spannung in die Handlung zu bekommen, jedoch sind die Probleme der Menschen im Roman sehr realistisch und einige können auch wirklich in dieser Verbindung auftreten. Dieser recht realistische Aspekt hat bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen.

 

Schon im ersten und zweiten Teil hatte ich ein paar Probleme mit fast allen Charaktern, was sich auch auf diesen Teil erstreckt hat. Daran war ich jedoch schon gewohnt, weshalb dies nicht als negativer Aspekt in die Bewertung des Buches einfließt. Jedoch will ich trotzdem ein paar Worte dazu hinterlassen. Schon von ihrem Auftreten finde ich es schwierig, die Charaktere einzuschätzen. Sie wirken für mich alle recht stereotyp und es scheint keine Entwicklung stattzufinden. Sie erleben zwar krasse Situationen oder stehen vor schwerwiegenden Entscheidungen, jedoch scheinen sie im Verlauf der Handlung nur älter geworden zu sein und nicht reifer oder haben etwas dazugelernt.

Positiv fand ich hierbei, dass es immer wiederkehrende Charaktere gab, die man schon vom ersten Teil kennt und welche immer wieder einen kleinen Auftritt haben. Dadurch hatte ich beim Lesen direkt wieder ein vertrautes Gefühl und mir sind die Zusammenhänge eingefallen, in denen sie im ersten Teil aufgetreten sind.

 

Fazit:

Auch wenn ich dem Buch so gerne eine bessere Bewerung gegeben hätte, ist es mir leider nicht möglich. Es ist eine nette Unterhaltung für nebenbei, man muss nicht unglaublich konzentriert lesen, um ja nichts zu verpassen. Jedoch hat mich das Buch leider nicht mitgerissen und konnte mich noch weniger überzeugen, als die Vorgängerbände.