Rezension

Nicht so spannend wie erwartet

Gletschergrab - Arnaldur Indridason

Gletschergrab
von Arnaldur Indridason

Bewertet mit 3 Sternen

Ich bin ein bisschen enttäuscht. Unter Island-Thriller hatte ich eine Geschichte mit mehr Spannung erwartet. Zu Beginn ist sie sehr hoch, flacht dann aber schnell ab. Größtenteils bleibt das leider über das Buch hinweg so.

Die Idee, dass der Gletscher ein lange verborgenes Flugzeug wieder freigibt und sich darin brisante Fracht versteckt, klang großartig für mich. Zunächst hat der Autor geschickt unterschiedliche Hinweise gesträut, was es mit dem Geheimnis auf sich haben könnte, was für Spannung sorgte. Dann aber blieb sie größtenteils verschwunden, denn die Treffen des amerikanischen Militärs und der isländischen Regierung sind langweilig. Die Verfolgungsjagd ist an sich gut aufgebaut, aber am Anfang des Buches ist klar, dass die Bösewichte die Protagonistin Kristin nicht erwischen können, sonst wäre das Buch schon vorbei gewesen. Was mir aber gut gefallen hat, ist, dass man einiges über Kristin und ihr Leben, ein wenig auch über ihre Vergangenheit und ihre Familie erfahren kann.

Gegen Ende passieren Dinge, wo sich anfänglich bzw. vermeintlich harte und schlaue Leute sich undurchdacht verhalten und über den Tisch ziehen lassen. Das wirkte auf mich unglaubwürdig. Der Schluss hat mir nicht gefallen. Nachdem das gut gehütete Geheimnis ständig Thema war, hatte ich mir die Auflösung spektakulärer erwartet und habe mit einem Wow-Moment gerechnet. Der brisante Sachverhalt ist vielleicht gut gewählt von Indridason, hat mir aber nicht gefallen.

Fazit:

Das Buch fängt äußerst spannend an, kann diese aber nicht bis zum Schluss halten. Auch der Aufbau der Story und die Nachvollziehbarkeit des Verhaltens der Figuren haben im weiteren Verlauf der Geschichte nachgelassen. Die Auflösung des Geheimnisses an Bord des lange im verborgen liegenden Flugzeugs ist meiner Ansicht nach für die ständige Erwähnung zu ruhig geschehen.