Rezension

nicht so stark wie Band 1

Als die Sehnsucht uns Flügel verlieh
von Hanni Münzer

Bewertet mit 4 Sternen

Endlich ein neues Buch von Hanni Münzer. Sehnsüchtig hatte ich erwartet, wie es mit Kathi und Franzi weitergeht. Die beiden wurden in Russland interniert und müssen gleich die volle Härte des Regimes spüren. Gleichzeitig sucht ihre Mutter nach dem in Russland verschollenen Vater – und man erfährt endlich ihr Geheimnis, auf das man in Band 1 so hin gefiebert hat.

Band 2 schließt fast nahtlos an das erste Buch an. Man sollte „Heimat ist ein Sehnsuchtsort“ gelesen haben, bevor man mit diesem Band beginnt.

Kathi und Franzi waren mir gleich wieder sympathisch, die Handlung allerdings hat mich dieses Mal nicht ganz so begeistert. Es kam viel Technik vor und Spionage in Russland. In Band 1 erleben wir Kathi und Franzi noch im Vordergrund, man bangt mit ihnen und hofft. Hier treten die beiden leider teilweise etwas in den Hintergrund und die Entwicklungen in Russland stehen vorn. Bei Familiengeschichten mag ich es immer lieber, wenn die Protagonisten mehr Raum einnehmen.

Aber natürlich gibt es sie auch im Buch: die tollen Szenen mit den beiden Schwestern. Ich mag ja Franzi sehr gerne, das Kind wird einfach toll dargestellt mit ihrem sonnigen Gemüt. Als diese dann Kathi zu „Rübezahl“ und zum „Zwerg“ bringt –einfach herrlich geschrieben. Oder Anatolis List, die Suche der Mutter nach dem Vater… Darin konnte man sich dann glatt wieder verlieren. Andere Ereignisse kamen dafür wieder zu kurz – über Nadeshda hätte ich gerne mehr gelesen, z. B.

Fazit: Leider hat das Buch für mich ein wenig unter der Entwicklung der Atombombe und der Weltraumfahrt, sowie der ausführlichen Erläuterungen zu manchen Ereignissen in der Sowjetunion gelitten. Andererseits hatte es auch total schöne Seiten und dass es vermutlich einen 3. Band geben wird, freut mich dann doch.