Rezension

Nicht so stark wie der Vorgänger

Auf den Spuren meiner Schwester - Jody Hedlund

Auf den Spuren meiner Schwester
von Jody Hedlund

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Marianne Neumann ist seit Kurzem für die Children's Aid Society tätig und soll zusammen mit Andrew Brady 31 Waisen in den Westen begleiten, die dort auf eine neue Familie hoffen. Auf dieser Reise erhofft Marianne etwas über den Aufenthaltsort ihrer jüngeren Schwester zu erfahren, die seit einiger Zeit vermisst wird. Doch wird ihre Reise mit einigen Abenteuern überflutet, sodass ihr Ziel zusehends außer Betracht gerät. Sie hat mit den Kindern und auch mit Brady jede Menge zu tun.

 

Wertung: Jody Hedlund hat mit diesem Roman an den Vorgänger "Wenn du für mich bist" angeschlossen und erzählt in diesem Teil aus der Sicht von Marianne, wo es doch im ersten Teil um ihre ältere Schwester Elise ging. Schuldbewusst und in tiefer Sorge macht sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester Sophie. Sie nimmt an, dass diese ihren beiden Zöglingen in den Westen hinterher gereist ist. Die Autorin hat den Übergang vom ersten Teil in diese neue Story sehr gut gespannt. Der Leser ist sehr schnell wieder im Geschehen.

In diesem Teil bezieht sich das Hauptthema auf die Waisenzüge, die im 19 Jh. sehr viele Kinder zu neuen Familien in die neu erbauten Städte in den Westen brachten. Das Cover ist diesbezüglich auch recht gut gewählt. Nur der deutsche Titel passt nicht ganz zum Inhalt. Zwar ist Mariannes Bestreben, die Suche nach Sophie, doch ist im gesamten Buch sehr selten eine Stelle zu finden, die sich tatsächlich auf diese Suche bezieht. Eher steht hier die Liebesgeschichte im Vordergrund, die sich zwischen Marianne und Andrew abzeichnet. Wir erfahren auch einiges über die Umstände und Begebenheiten der Organisation dieser Waisenzüge, auch ein wenig über die Einstellung der Menschen zu den Waisen in den neuen Städten. Aber Sophie wird selten erwähnt. Dafür treffen wir alte Bekannte aus dem ersten Teil wieder.

Der Schreibstil, bzw. die sprachlichen Mittel in diesem Teil sind auch anders als im ersten Teil der Reihe. Wurde dort noch viel Liebe ins Detail für Landschaft und Situatione gegeben, so wird hier eher auf Gefühle und Gedanken eingegangen. Das blumige Sprachbild, welches in meiner Fantasie viele entzückende bunte Bilder entstehen ließ, fehlt mir in diesem Teil.

An dem Spannungsbogen gibt es nichts zu meckern. Trotz der Suche nach der Abhandlung des Titelthemas, gab es viele abenteuerliche Situationen die mich fesselten und mich das Buch nicht aus der Hand legen ließen.

 

Fazit: Auch wenn mich das Buch nicht so überzeugen konnte, wie der Vorgänger dieser Reihe, so ist es doch sehr interessant, abenteuerlich und absolut lesenswert. Gerade für Liebhaber von historischen Romanen, die eine Leidenschaft für Amerika entwickelt haben, gehört dieses Buch auf die "Unbedingt lesen-Liste".