Rezension

Nicht so stark wie seine zwei Vorgänger

Die Macht der Seelen - Misty Falls - Joss Stirling

Die Macht der Seelen - Misty Falls
von Joss Stirling

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung:
Ich liebe die "Die Macht der Seelen"- Reihe. Vor allem "Saving Phoenix". Damit hat bei mir alles angefangen. Einfach der Humor, dieses gegenseitige Necken der Seelenspiegel, das einige Leser viel zu kitschig finden- Ich liebe es! und war nach dem Beenden von "Calling Crystal" schon sehr traurig, dass es nicht weiter gehen sollte. Wie gut, dass sich das Joss Stirling -oder der Verlag?- doch anders überlegt hat. Immerhin hat ja auch noch nicht jeder der Benedicts seinen Seelenspiegel gefunden...

In Misty Falls wird das Ganze aber mal etwas anders aufgezogen. Klar, die Benedict Familie spielt immer noch eine große Rolle, da Misty mit Crystal und Diamond verwandt ist und quasi in die Familie hineingeheiratet hat und Uriel mit Crystals Hilfe auch endlich seine bessere Hälfte finden mag, aber ich glaube ich nehme nicht zu viel damit weg, wenn ich sage, dass der perfekte Typ für Misty mal nicht Teil der B-Family ist. Was ich wirklich erfrischend fand.
Auch, mal zu sehen, wie "normale" Menschen in der Savant Community klarkommen oder nicht ganz so perfekte Familien ihren Alltag meistern.

Generell hatte ich das Gefühl, dass Joss Stirling in diesem Band realistischere Beziehungen aufzeigt. Sei es zwischen Neuverliebten, zwischen Vater und Tochter, Verwandten allgemein oder auch nur das Verhältnis zu sich selbst. Auch der Seelenspiegel-Stempel ist keine Garantie für rein harmonische Stunden. Und das macht die Geschichte doch letztendlich anfassbar und näher für einen selbst. So dass man eventuell sogar etwas für sich mitnehmen kann; vor allem über Akzeptanz und Vergebung.

Natürlich gibt es aber auch altbewährte Muster, die, langsam aber sicher, doch leicht wiederholend wirken. Wie die "Bedrohung" der Savants und Auflösung der Gefahrensituation. Auch wenn Joss Stirling sich scheinbar Mühe gibt, neue Aspekte mit einzubringen und auch Charaktere der vergangenen Bände miteinbringt, sowie Funktionen für deren Gaben. Allgemein liegen die Stärken dieser Reihe, meiner Meinung nach, eher in den menschlichen Verhältnissen und Dialogen, als in der Handlung. Denn diese kommt stellenweise nicht wirklich voran. Auch Misty ist sicherlich nicht unbedingt ein Charakter, mit dem jeder warm wird, da sie sich, dadurch, dass sie mit ihrer Gabe nicht ganz im Reinen ist, des Öfteren selbst herunterzieht. Mich persönlich hat das nicht so gestört, da ihre Tollpatschigkeit und ihr Humor doch einiges wieder wettmachen; aber mein Lieblingspärchen werden Misty und Alex wohl auch nicht. Dafür bleibt er auch etwas zu blass.

Was ich aber wiederum toll finde, sind die wechselnden Handlungsorte in jeder Geschichte (Bisher zum Beispiel London, Colorado, Las Vegas, Venedig, Kapstadt und und und). So reist man nicht nur durch die Savant-Welt, sondern nebenbei auch etwas um die Welt. :-)

Fazit:
Insgesamt hat mir "Misty Falls" gefallen, da es in seinen menschlichen Beziehungen realitätsnaher als seine Vorgänger und auf einem neuen Prinzip aufgebaut ist. Jedoch gibt es auch Ähnlichkeiten in der Handlung zu anderen Bänden, die den Lesespaß leicht trüben und ein Pärchen, das etwas blass bleibt und mit dem wohl nicht jeder warm wird. Für Fans der Reihe auf jeden Fall ein Muss, auch wenn es nicht an die letzten zwei Bände herankommt! Allen anderen, die eher leichte Unterhaltung für den Sommer suchen und dabei einem bisschen Romantasy und Mystery nicht abgeneigt sind, kann ich eher die vorherigen Bände empfehlen, auch um Zusammenhänge besser verstehen zu können.
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