Rezension

Nicht so toll wie erwartet

Zeit deines Lebens - Cecelia Ahern

Zeit deines Lebens
von Cecelia Ahern

Meinung:
Es ist sehr lange her, dass ich etwas von der Autorin gelesen habe. Umso gespannter war ich, ob mich das Buch begeistern können würde. Denn "P.S. Ich liebe dich", was ich gelesen habe, fand ich umwerfend. Deswegen wollte ich wissen, ob die Autorin mich mit diesem Werk wieder so begeistern kann. Dem war leider nicht so. Es fängt damit an, dass man einen Polizisten und einen jungen kennenlernt. Besagter Junge, genannt Truthahnjunge, wartet auf dem Revier darauf, abgeholt zu werden. Währenddessen erzählt der Polizist dem Jungen die Geschichte von Lou. Dieser ist ständig nur am arbeiten und vernachlässigt dabei alles, was nicht mit seinem Bürojob zutun hat. Bis er Gabriel kennenlernt und ab dem Moment ändert sich etwas. Ich muss gestehen, dass diese Geschichte mich nicht gepackt hat. Es gab Momente, die mich echt interessiert haben. Aber die waren selten. Kritikpunkt eins war für mich Lou an sich. Er war mir einfach unsympathisch und auf ihn war kein Verlass (wenn er seiner Frau etwas versprach etc.). Dadurch das man eigentlich immer mit Lou unterwegs ist, war mir die Geschichte einfach teilweise zu langweilig, zu träge. Klar, eigentlich geht es darum, dass man etwas lernt und das vor allem Lou merkt, das es wichtigeres als Arbeit gibt. Das ganze war für mich leider ein etwas sehr schleichender Prozess. Wenn es Höhen und Tiefen gab in diesem Buch, dann waren sie für mich nicht greifbar. Klar hatte ich mit verschiedenen Emotionen zukämpfen. Aber das war meist reine Wut auf Lou und das Mitleid gegenüber seiner Familie. Einzig der Schluss hat mich noch einmal etwas betrübt, aber nicht viel. So sehr berührt wie ich gehofft hatte, hat es mich leider nicht. Für mich war das Buch leider wirklich etwas eintönig und es war fast schade, dass Lou sich einfach nicht verändern wollte. Seine Frau tat mir mitunter so leid, dass ich ihn am liebsten mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen hätte. Gabe bzw. Gabriel hingegen war ein ziemlich toller Charakter, der das genaue Gegenteil von Lou war. Jedoch schien er kein "normaler" Mensch zu sein und bis zum Schluss klärt sich seine Existenz nicht auf (ich vermute ja, dass der Name doch bedeutungsvoller ist als gedacht). Leider konnte mich dieses Buch nicht mitnehmen und ich fand es wirklich schade, dass die Geschichte zwar einen wichtigen Wert vermitteln will, dies aber irgendwie nicht so richtig schafft. Beziehungsweise bin ich mir schon bewusst, worum es ging und finde das auch gut, jedoch hat es sich nicht in meinen Kopf eingebrannt oder mich danach noch weiter beschäftigt. Das war leider wirklich schade. Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen etwas, für mich leider nicht.

Charaktere:

Lou: Ein Familienvater, der sich leider nur um seine Arbeit kümmert. Er hat viel erreicht in seinem Beruf und das scheint auch alles zu sein, was ihm wichtig ist. Er legt keinen Wert auf Zeit mit seiner Familie. Seine Tochter ist (glaube ich) fünf Jahre alt, sein Sohn ein Jahr alt. Und er kümmert sich weder um sie, noch um seine Frau oder sonstige Verwandte. Lou kann alles und ist in allem besser als andere. So kam er mir mitunter rüber. So reißt er die Organisationsarbeit seiner Schwester einfach an sich, obwohl sie sich so viel Mühe damit gegeben hat. Und Lou ist es einfach egal, ob er sie damit kränkt. Generell verletzt er alle in seiner Umgebung und denkt immer nur an die nächste Beförderung. Entschuldigt bitte, aber ich mag diesen Mann überhaupt nicht. Er verspricht etwas seiner Tochter und hält es dann nicht. Sowas kann ich absolut nicht leiden und da war ich mitunter so sauer und habe gehofft, dass er endlich aufwachen würde. Aber Lou wollte es einfach nicht einsehen, auch wenn Gabe ihn immer wieder versucht hat, in die richtige Richtung zu weisen. Aber Lou wollte einfach nicht. Ich mochte ihn nicht, er war einfach nicht mein Fall.

Gabe: Ein Obdachloser, der von Lou einen Job in dessen Firma erhält. Und damit beginnt das alles. Gabe ist eine richtig gute Seele und versucht Lou immer zu helfen und ihm wichtige Werte zu vermitteln. Leider gelingt ihm das nicht immer. Gabe war sehr nett und unglaublich freundlich, er war einfach ein total toller Kerl. Trotzdem war er sehr mysteriös und er hatte die ganze Zeit so einen "guter Geist" Stempel aufgedrückt bekommen. Man wusste nicht so recht, woher er kam oder wieso er überall auftaucht, wo Lou ihn gerade braucht. Er war einfach ein unglaublich toller Charakter, so viel besser als Lou. Ich mochte ihn total.

Fazit:
Ein Buch, das mich leider etwas enttäuschte. Der Name der Autorin verspricht einfach viel. Mich konnte dieses Buch leider nicht so wirklich erreichen, was nicht bedeutet, dass es ein schlechtes Buch ist. Es hat mich trotz aller negativen Punkte unterhalten, jedoch nicht Emotional mitgenommen. Dafür war Lou einfach nicht der für mich passende Protagonist.
Dieses Buch bekommt von mir 3/5 Schmetterlinge.