Rezension

Nicht so ungewöhnlich, wie der Klappentext vermuten lässt...

King of New York - Louise Bay

King of New York
von Louise Bay

Bewertet mit 3 Sternen

"King of New York" ist der erste Band einer geplanten dreiteiligen Reihe der Autorin Louise Bay und schildert die Liebesgeschichte zwischen Harper Jaine und Max King.
Frisch vom College tritt Protagonistin Harper ihre heiß ersehnte Stelle beim erfolgreichen Unternehmen King & Associates an und trifft auf Firmengründer Max King.
Doch schon nach kurzer Zeit ist sie völlig frustriert, weil Max King sie entweder ignoriert oder kritisiert. Ihr Verhältnis zueinander ändert sich erst, als sich die beiden zufällig privat über den Weg laufen.
Sowohl Max als auch Harper leben in einer ungewöhlichen familiären Konstellation, was sie wiederum irgendwie miteinander verbindet.
Vom Papa am Wickeltisch, den der Klappentext mir irgendwie assoziiert hat, war aber nichts zu sehen. Die "Vaterszenen" waren eher wohl dosiert und nicht gerade realitätsnah für einen alleinerziehenden Vater. Max muss sich für mein Empfinden nicht sonderlich aus seiner Komfortzone herausbewegen...
Harper wiederum ist keine einfache Protagonistin: in ihr schwelt ein jahrelanger Konflikt mit ihrem Vater, der für mich fast schon das Ausmaß eines Komplexes erreicht hat.
Ich fand sie einerseits sympathisch, da sie in der New Yorker Luxuswelt wohltuend bodenständig ist. Sie ist fleißig und zielstrebig. Genervt hat mich aber ihr seltsamer Vatertick...
Auch ging mir die Entwicklung der Liebesgeschichte etwas zu schnell und war mir zumindest am Anfang zu sexlastig. Ich schätze es zudem als nicht besonders realitätsnah ein, dass sich der Inhaber einer großen Firma mit seiner Angestellten einlässt und so eine Klage wegen sexueller Belästigung riskiert. Insgesamt kamen mir die Gefühle der beiden zu wenig nachvollziehbar rüber und ganz ehrlich am Schluss hatte ich das Gefühl, jemand hat die Vorspultaste gedrückt!
Das war mir ein bisschen zu viel heile Welt und ein bisschen zu schnell!
Die Nebenfiguren fand ich sehr witzig: von der vorwitzigen Tochter Amanda über Max beide lebenslustige Schwestern bis hin zu Harpers bester Freundin und der Chefsekretärin.
Ich fand die Geschichte sehr flüssig geschrieben und durch den stetigen Wechsel zwischen Harpers und Max`Perspektive auch sehr abwechslungsreich.
Insgesamt eine lockere Liebesgeschichte für zwischendurch!