Rezension

Nicht unbedingt ein mich umhauender Liebesroman

Sweet Sorrow - David Nicholls

Sweet Sorrow
von David Nicholls

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte ist im Wesentlichen im Sommer des Jahres 1997 angesiedelt, als der 16jährige Charlie, gerade die Schule abgeschlossen, auf Fahrradtouren die Gegend durchstreift, um der Langeweile und dem Zusammenleben mit seinem depressiven und arbeitslosen Vater zu entkommen. Dabei trifft er zufällig auf das Mädchen Fran, die mit einer Theatergruppe Shakespeares „Romeo und Julia“ einstudiert. Charlie verliebt sich sofort in Fran und um sie wiedersehen zu können, schließt er sich trotz fehlender Begeisterung und fehlendem schauspielerischem Können dem Schauspielertrupp an. Im Folgenden entwickelt sich die Romanze zwischen den beiden Jugendlichen fort. Doch wird sie von Dauer sein, stammt die ehrgeizige Fran doch aus einem behüteten Elternhaus und hat ehrgeizige Pläne für ihre Zukunft, während Charlie bei wichtigen Prüfungen versagt und seine Mutter ihn und den Vater verlassen hat.

Erzählt wird aus Charlies Perspektive in der ersten Person. Anlässlich einer Einladung zu einem Jahrestreffen der Theatergruppe 20 Jahre später blickt er zurück. Passagenweise habe ich das Buch wirklich gern gelesen, nämlich soweit es um das Familienleben des Protagonisten Charlie geht. Demgegenüber konnte ich mit den weitaus längeren Teilen betreffend das Theaterstück wenig anfangen. Vielleicht fehlt es mir insoweit an Shakespeare-Affinität oder zumindest der Fähigkeit, seine Stücke zu verstehen.  Offenbar sollen Parallelen gezogen werden zwischen der Liebesbeziehung von Charlie und Fran und der von Romeo und Julia. Die allgemein so hochgelobte, zärtliche Sprache des Autors kann ich nicht so recht wiederfinden. Etwas darüber hinweg trösten manche humorvolle Äußerungen und Handlungen.

Schade, dass sich hinter einem so wertvoll aufgemachten Cover nicht eine ebensolche Geschichte verbirgt.