Rezension

Nicht unbedingt Thriller

American Spy - Lauren Wilkinson

American Spy
von Lauren Wilkinson

          Es ist nachts. Marie und ihre zwei Söhne werden überfallen, oder eben auch nicht. Denn dieser Überfall ist nur Tarnung und soll Marie persönlich treffen. Ihr einziger Ausweg ist die Flucht nach Frankreich um sich und ihre Söhne in Sicherheit zu bringen. Marie ist eine ehemalige FBI Agentin, Spionin, und schwebt in großer Gefahr. 

Das Cover sagt mit nicht wirklich zu. Es ist so quietschig und bunt und macht keinen Thriller Eindruck. Der Klappentext ist allerdings sehr gut gelungen und gibt einen netten Vorgeschmack. Das Buch selbst ist abwechslungsreich gestatet, denn durch Tagebucheinträge von Vergangenem und Gegenwärtigem wird die Story durchaus lebendig.
Die Story ist ein Spionagekrimi. Keineswegs ein Thriller. Im Grunde geht es um deutlich mehr als Spionage. Es geht um Rassismus und weitere Politik, alles im Hintergrund der 80er Jahre, dem Kalten Krieg. Die ganze Geschichte ist langatmig und schwerfällig. Es ist sehr vorhersehbar und verliert dadurch an Spannung. 
Die Autorin schreibt einfach. Das Buch liest sich eben weg. Allerdings stört mich die Perspektive, denn eine Lebensgeschichte erzählt für die Kinder ist nun nicht unbedingt so mein Inbegriff von Thriller, eher Roman. 

Meine Erwartung war einfach ein Thriller. Es endete mit einer Familiengeschichte und einer tiefen Botschaft. Die sicher gut gelungen ist, aber eben nicht das, was ich erwartet habe. Ich bin nur sehr schlecht darin, Erwartungen abzulegen und mich dann auf das Unerwartete einzulassen. Es geht also nicht unbedingt um Schockmomente, sondern eher um Gesellschaftskritik.