Rezension

Nicht Weisberger-typisch bissig, aber für hippe Neu-Mamis perfekt

Revenge Wears Prada - Lauren Weisberger

Revenge Wears Prada
von Lauren Weisberger

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieses Buch ist untypisch für die High Society Studien, die Weisberger sonst abliefert. Sollte man damit rechnen, wird man enttäuscht. Dafür ist dieses Buch aber Balsam für 'lebenshungrige' Neu-Mamis.

Wir kennen Andy aus 'The devil wears Prada': Hoffnungsvoll, es im Journalismus zu etwas zu bringen, stellt sie sich bereitwillig unter die Fuchtel von Miranda Priestly und wird zum Laufburschen. Am Ende findet sie aber zu sich zurück und emanzipiert sich von ihrer neurotischen Chefin.

Ein paar Jahre später setzt 'Revenge wears Prada' an. Ohne zu viel zu verraten: Andy, inzwischen verheiratet und gerade Mama, hat sich mit einer alten Bekannten zusammengetan und beide verlegen ein (Kitsch!) Hochzeitsmagazin. Und dessen Erfolg ruft Mrs. Priestly auf den Plan. Fortan erleben wir das typische Drei-Spannungsfeld einer jeden berufstätigen Mutter und Ehefrau: Liebe fürs Kind, Pflichtgefühl gegenüber dem Ehemann, Selbsterhaltungstrieb im Haifischbecken Verlagswesen. Klar, die Handlung ist überzogen klischeehaft und konstruiert, das war sie aber in den vorherigen Romanen auch.

Dieses Buch ist schlicht nicht das, was man erwartet. Vom Schreibstil her passt es in die Weisberger-Reihe, das ist wohl stimmig. Das Problem, und wohl oft der Grund des Unmutes, ist die Handlung, die man so nach den vorhandenen Inhaltsangaben (und auch dem Klappentext) nicht erwartet. Danach erwartet man eher wieder eine Gossip/High-Society/Mode-Reise, und nicht was dieser Roman hauptsächlich ist: die Beschreibung Andys' Lebens als Neu-Mami. Deshalb können sich Nicht-Mütter bei diesem Buch wohl nur selten mit den Gefühlen von Andy identifizieren und sich schlicht nicht in sie hineinversetzen, weswegen wohl einige Fans nichts mit dem Buch anfangen können. Für selbst frischgebackene Mamis ist es aber die perfekte leichte Sommerlektüre voller amüsanter Momente und einer guten Dosis Kitsch.