Rezension

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Nichts für mich!

Warte auf mich - Philipp Andersen, Miriam Bach

Warte auf mich
von Philipp Andersen Miriam Bach

Bewertet mit 1 Sternen

Synopsis 
Hauptcharaktere des Buches sind die zwei Autoren selbst. Philipp und Miriam erzählen ihre ganz eigene Liebesgeschichte abwechselnd aus ihrer Sicht. 
Die Geschichte beginnt als die beiden sich das erste Mal auf einer Verlags-Jubiläumsfeier treffen und daraufhin eine Nacht miteinander verbringen. Doch bei dieser Nacht bleibt es nicht. Sie fangen an E-mails auszutauschen und sich trotz der Entfernung (sie wohnt im Norden er im Süden Deutschlands) so oft es geht zu treffen um noch mehr Nächte miteinander zu verbringen. 
Es könnte der Start einer wundervollen Liebesgeschichte sein, wenn Philipp nicht längst glücklich verheiratet wäre. Eine Achterbahn der Gefühle beginnt und führt letztendlich zu der Frage, ist es das Ganze wirklich wert? 

Rezension
Es ist schwer den Inhalt zusammenzufassen ohne zu viel preiszugeben, da es an sich nicht viel Inhalt gibt. Denn das einzige was hauptsächlich in dem Buch passiert ist: die beiden treffen sich. Haben Sex. Nach jedem Treffen will Miriam alles beenden, da sie eine feste Beziehung will, was er ihr nicht geben kann. Er überredet sie dazu weiterzumachen, da er sie so sehr liebt. Sie treffen sich wieder und das Spiel geht wieder von vorne los. 
Dadurch war es sehr ermüdend das Buch fortzusetzen, da ich nach einiger Zeit die Lust am lesen verloren hatte. Ich musste mich wirklich dazu zwingen das Buch zu Ende zu lesen, aber ich habe eben immer darauf gehofft, dass vielleicht doch noch etwas spannendes kommt. Ja, das Warten hat sich teilweise gelohnt, denn auf den letzten 40 Seiten gibt es wirklich einen Plot-Twist. Doch ob es sich für diesen Plot-Twist lohnt, das Buch zu lesen? Ich würde es verneinen. 
Noch dazu finde ich es störend, das die beiden Autoren aus verschiedenen Perspektiven schreiben. Der Autor Philipp schreibt aus der Ich-Perspektive, wohingegen Miriam die Personale Erzähl-Perspektive wählt. Dadurch das die Unterkapitel immer sehr kurz gefasst sind, hat man einen ständigen Perspektivenwechsel, was mich auf Dauer sehr gestört hat. 
Auch habe ich eine immer größere Abneigung Philipp gegenüber entwickelt. Immer wieder heuchelt er Miriam vor, wie sehr er sie lieben würde, er seine Frau für sie jedoch nicht verlassen könne, eben weil er diese auch so sehr liebe. Für mich hört sich das nach einer einfachen Entschuldigung dafür an seine Affäre weiter laufen zu lassen. Ja, er spricht bei Miriam immer von einer Liebe, die er so noch nicht empfunden hat, aber hinter seinen Gedanken konnte ich letztendlich doch nicht richtig steigen. Für mich war es einfach schwer nachzuvollziehen, warum er bei seiner Frau blieb, wenn die angebliche Liebe zu Miriam so außergewöhnlich war. 
Miriam Verhalten ihm gegenüber empfand ich auch mehr naiv als nachvollziehend und das mit ihren Ende 30. Bezüglich des Alters hat ich auch enorme Probleme, das kindliche Verhalten der beiden nachvollziehen zu können,  denn mit Ende 30 bzw. Mitte 50 wie zwei Teenager am Handy bzw. Facebook zu hängen, dafür habe ich kein Verständnis. Aber vielleicht sollte es auch lediglich veranschaulichen, was 'Liebe' mit einem macht und man dann nicht mehr rational denken und seinem Alter entsprechend verhalten kann. Mir hat es dennoch nicht zugesagt. 
Das einzige spannende war für mich lediglich die Überlegung, ob das Ganze wirklich so stattgefunden hat und dies tatsächlich zwei anonyme Autoren aus der wahren Welt sind oder ob eben doch alles fiktiv ist. Die Antwort darauf werde ich vermutlich jedoch nie finden und muss bei meiner eigenen Einschätzung bleiben. Ich hoffe jedoch sehr, dass die Geschichte rein fiktiv ist, weil ich sonst nur ein lahmes Kopfschütteln für beide übrig habe. 
Alles in allem würde ich das Buch nicht weiterempfehlen. Ich habe mich durch gequält und mich dazu zwingen müssen es zu Ende zu lesen. Für mich war es lediglich eine Abschreckung mich auf keine Affäre einzulassen. Dafür hat es einen guten Zweck. Vielleicht ist es auch was für Leute, die selber mal eine Affäre hatten oder haben und sich so besser in die beiden hineinversetzen können. Mir sagt es aber ganz und gar nicht zu. 
Mein Tipp: Finger weg!