Rezension

Nichts für mich, konnte weder mit Schreibstil noch Hauptcharakter etwas anfangen

Die Achse meiner Welt - Dani Atkins

Die Achse meiner Welt
von Dani Atkins

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ein Buch, das mich meist gelangweilt und dessen Hauptfigur mich recht oft aufgeregt hat. Lediglich das Ende versöhnt ein wenig. 2 1/2 Sterne.

Inhalt

Rachel ist 18 und eigentlich hat sie ein tolles Leben. Sie ist auf dem Weg zum College, hat einen tollen Freund, ihre ganze Zukunft steht ihr offen. Doch dann kommt es zu einem Unfall, bei dem sie schwer verletzt wird und ihr bester Freund Jimmy stirbt.

Fünf Jahre später, Dezember 2013: Rachel ist allein, durch eine hässliche Narbe im Gesicht gekennzeichnet. Seit dem Unfall sind sie und ihre Schulfreunde nie mehr zusammen gekommen, doch jetzt heiratet Sarah und Rachel kommt zur Hochzeit. Dann fällt sie in Ohnmacht und Rachel wacht auf, nur um festzustellen, dass ihr Leben ganz anders verlaufen ist: Jimmy lebt, sie ist narbenfrei, hat eine tolle Karriere und ist verlobt. Wie kann das sein? Welches Leben ist das richtige?

Meine ausführlichere Meinung

Eigentlich liebe ich "Was wäre, wenn..."-Geschichten, aber dieses Buch hat mich leider nicht überzeugen können. Mein Hauptproblem waren die Charaktere, vor allen Dingen Rachel. Natürlich hatte ich Mitleid mit ihr, aber sie war die ganze Zeit hauptsächlich damit beschäftigt, zu jammern und sich im Selbstmitleid zu baden. Auch ihre Interaktionen mit anderen Figuren drehen sich meist nur um sie selbst. Sie war mir leider überhaupt nicht sympathisch; eine tragische Lebensgeschichte reicht für mich nicht. Eine Figur muss eben auch Qualitäten haben oder etwas tun, dass sie mir sympathisch macht, und das war eben für meinen persönlichen Geschmack bei Rachel leider nicht der Fall. 

Überhaupt war ich von den Figuren sehr enttäuscht, da diese doch übliche Klischees bedienen und ihnen so ziemlich die Tiefe fehlt: Cathy, die wunderhübsche, aber hinterhältige Freundin; Jimmy, der perfekte Junge von nebenan etc.

Der Schreibstil ist recht einfach und war für mich oft eine Spur zu einfach und wirkte nicht so, als würde hier die Geschichte einer 23-jährigen Frau erzählt, sondern passt eher so für 15-Jährige.

Außerdem sorgt meiner Meinung nach Rachel selbst dafür, dass sie in manchen Situation schlecht weg kommt, weil sie entweder ohne nachzudenken und leichtsinnig handelt (Stichwort Bahnhof) oder einfach völlig passiv bleibt und nichts unternimmt (Stichwort Arzt). 

Und dann die Liebesgeschichten: Rachel und Matt bzw. Rachel und Jimmy. Das läuft alles so 08/15 ab und ich konnte beim besten Willen weder zu Matt noch zu Jimmy eine große Verbindung aufbauen. Außerdem ist Rachel einfach nicht nur naiv, sondern regelrecht blind. Ich musste manches Mal schon stöhnen, denn was Jimmy alles tat, machte mehr als offensichtlich, dass er in sie verliebt ist. Und selbst als ihr andere Leute sagen, dass Jimmy in sie verliebt ist, tut sie es als Unsinn ab, ohne groß darüber nachzudenken. Hier hätte Rachel ruhig früher die Wahrheit erkennen können und ich hätte es besser gefunden, wenn es weniger "Jimmy liebt Rachel"-Beweisszenen gegeben hätte, denn für mich war das schon ein wenig zuviel des Guten.

Das einzige, was mich bei der Stange gehalten hat, war, dass ich rausfinden wollte, wie die Autorin sich erklärt, wie Rachel auf einmal ein Leben hat, sich aber an ein anderes erinnert, und welches denn jetzt stimmt. Das Ende hat mich mit dem Buch dann wieder sehr versöhnlich gestimmt, aber letztendlich reicht das alleine eben dafür nicht aus. Too little, too late. 

Fazit

Wäre das Ende nicht gewesen, dass ich für stimmig halte, hätte ich diesem Buch nur 2 Sterne gegeben. So sind es 2 1/2, aber leider hielt sich mein Lesevergnügen in Grenzen. Schade. Vielleicht hatte ich auch einfach nur falsche Erwartungen.