Rezension

Nichts für Nebenbei und Zwischendurch

Der Bastard von Tolosa - Ulf Schiewe

Der Bastard von Tolosa
von Ulf Schiewe

Kurzbeschreibung:
Wie Tausende „Soldaten Christi“ folgt der junge Edelmann Jaufré Montalban 1096 dem Aufruf des Papstes, Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien. Viele grausame Schlachten später beginnt er am Sinn des Krieges zu zweifeln. Als seine Geliebte brutal niedergemetzelt wird, will er sich auf seine Burg nahe dem heutigen Toulouse zurückziehen. Doch dort erwartet ihn eine Gattin, die er nur unter Zwang geheiratet hatte – und eine tödliche Intrige um das Rätsel seiner Herkunft.

Ein sehr interessanter Klappentext für jeden Histo-Leser und die gute Rezi von Sina haben mich dazu gebracht, mich an diesen 1000-Seiten-Wälzer zu wagen.
Und ich kann nur sagen ... es hat sich gelohnt. Vorallem, dass ich drangeblieben bin, obwohl ich durch eine Leseflaute und wenig Zeit zum Lesen geschlagene 4 Wochen dafür gebraucht habe.
Das Buch ist in der ICH-Form aus Sicht des Protagonisten Jaufré Montalban geschrieben. Aber dadurch wird es auch sehr erleichtert sich in die sehr komplexe Geschichte hineinzudenken.
Die Story ist sehr detailreich und, wie bereits gesagt, sehr komplex, weshalb dann auch die hohe Seitenzahl zusammenkommt. Alledings habe ich nichts wirklich finden können, was gekürzt hätte werden können. Die Geschichte ist als ganzes schlüssig. Auch das Auftreten vieler verschiedener Personen macht den Umfang notwendig.
Ob und wie sich der Roman in die historische Realität des 11./12. Jahrhunderts einfügt, kann ich nicht beurteilen. Aber es könnte sich durchaus so zugetragen haben.

Fazit:
Es ist kein einfach zu lesender historischer Roman, der mit 1000 Seiten auch nich einfach mal so nebenbei gemacht ist.
Selbst mit Zeit zum Lesen hätte ich sicher 14 Tage dafür benötigt. Es braucht Zeit, um die Zahl der Personen zu erfassen und einzuordnen.
Aber es ist jedem Histo-Leser zu empfehlen, sich die Zeit zu nehmen dieses Buch zu lesen.
Ein gelungenes Debüt des Autors Ulf Schiewe.