Rezension

Nichts für schwache Mägen...

Der Kruzifix-Killer - Chris Carter

Der Kruzifix-Killer
von Chris Carter

Bewertet mit 5 Sternen

Nach einer Nacht mit reichlich Alkohol wacht Detective Hunter in einem fremden Bett mit einer fremden Frau auf. Bevor er lange darüber nachdenken kann muss er aber dem Ruf seiner Arbeit folgen, der ihn an einen grausigen Tatort beordert. Alles sieht nach einer weiteren Tat des sogenannten Kruzifix-Killers aus – aber der wurde verhaftet, verurteilt und am Ende hingerichtet. Oder doch nicht? Hunter hatte da damals schon so seine Zweifel, die sich jetzt zu bestätigen scheinen.

Der Kruzifix-Killer beginnt damit, dass Hunter seinen Kollegen in einer grausamen Foltereinrichtung vorfindet und er keine Möglichkeit sieht ihn daraus zu retten. Dann springt das Buch auf einen Zeitraum von fünf Wochen vor diesem Ereignis,  um zu erklären, wie es soweit kam. Ich mag es, wenn eine Geschichte gleich spannend beginnt und da es in besagtem Zeitraum auch gleich mit einem sehr gruseligen Tatort beginnt, geht es auch spannend weiter :-)

Die Protagonisten

Damit ich als Leser auch gleich weiß, mit wem ich es hier zu tun habe, werden die Protagonisten Hunter und Garcia zuerst einmal vorgestellt. Wobei Hunter sich als eine Art Super-Cop entpuppt, was ihn nicht unbedingt unsympathisch macht, aber meine Sympathien hat er auch nicht im Sturm erobert. Garcia, sein neuer Partner,  scheint sich fest vorgenommen zu haben, in seine Fußstapfen zu treten und stürzt sich mit Feuereifer in den neuen Fall – was für seine Beziehung zu seiner Frau nicht unbedingt förderlich ist. Aber das Privatleben der Ermittler steht hier Gott sei Dank nicht im Vordergrund - etwas, das ich sehr zu schätzen weiß :-)

Perfides Spiel

Aber viel Zeit für privates bleibt Hunter und Garcia sowieso nicht, denn der Kruzifix-Killer hält sie ordentlich auf Trab. Mit immer neuen perfiden Szenarien tötet er weitere Menschen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Dabei  werden mir als Leser immer wieder blutige, teilweise schon sehr, sehr  blutige, Einblicke in die Taten gewährt. Insgesamt ist das Verhältnis zwischen Schockmomenten und eher „langweiliger“ Ermittlungsarbeit aber sehr ausgewogen, wodurch der Spannungsbogen fast durchgehend ziemlich weit oben gehalten wird. Gelegentlich stört mich die ständige Beweihräucherung Hunters und sein ständiges  „Hab ich mal gelesen“ als Anwort – aber es hält sich in Grenzen.

Spannende Unterhaltung

Abgesehen von ein paar kleinen Fehlern oder Nachlässigkeiten, auf die ich hier,  aus Gründen der Spoiler-Vermeidung, nicht näher eingehen möchte, hat mich Der Kruzifix-Killer wirklich gut und spannend unterhalten. Ich wollte immer unbedingt wissen, wie es weiter geht und selbst, als ich eine Vermutung hatte, wer der Killer ist, musste ich dann doch wissen, ob ich recht hatte.  Hatte ich übrigens *gg* Vielleicht ist manches ein bisschen klischeehaft und stereotyp – aber vielleicht habe ich auch einfach schon zu viele Thriller gelesen :-) Aber ich denke, man muss auch das Rad nicht ständig neu erfinden, damit es rollt :-)

Mein Fazit:

Der Kruzifix-Killer unterhält mit einer guten Mischung aus Action und Ermittlungsarbeit und hält sich erfreulich wenig mit privaten Problemen der Ermittler auf. Nach diesem gelungenen Einstieg werde ich auf jeden Fall auch noch weitere Bücher aus dieser Reihe lesen.