Rezension

Nichts für schwache Nerven

Der Blutkünstler -

Der Blutkünstler
von Chris Meyer

Bereits in mehreren deutschen Städten schlug der sogenannte "Blutkünstler" bisher zu. Bremen, Hamburg, München und nun auch Düsseldorf zählen zu seinen Tatorten. Er foltert, mordet und drapiert seine Opfer als Kunstwerk. Die Polizei tappt im Dunkeln und weiß, dass ihnen bei diesen Fällen nur noch eine Person helfen kann: Tom Bachmann - der Seelenleser.

Hier braucht man starke Nerven.

Vorweg möchte ich eine Triggerwarnung für dieses Buch aussprechen! Leser treffen hier unter anderem auf das Thema der Gewalt an Kindern, sowohl sexualisierter als auch psychischer und physischer. 

Puh, das Buch hat mich mehr mitgenommen als ich es zu Anfangs mir hätte erträumen lassen. Bereits nach 60 Seiten musste ich ordentlich Schlucken und stellte mir selbst die Frage, ob ich dieses Buch zu Ende lesen mag oder kann. 

Wir begegnen hier recht schnell nicht nur dem Blutkünstler oder dem Profiler Tom Bachmann, sondern auch einem dritten Charakter: ein Jäger, dessen bevorzugte Beute Pädophile sind. Zunächst erscheinen sie ohne Zusammenhang, doch Chris Meyer schafft es diese Stränge später ohne Mühe zueinander zu führen.

 Sein Schreibstil ist sehr flüssig und die Sprache bildgewaltig, weshalb es ein leichtes ist, sich alles sofort bildlich vorstellen zu können. Leider habe ich das Gefühl , dass durch diese Leichtigkeit die Tiefe zu den Charakteren verloren ging. 

In kurzen Kapiteln und immer wechselnden Sichten (Täter, Opfer, Ermittler) hält er aber die Spannung aufrecht. Das Ende hat mich allerdings leider enttäuscht, da es mir zu gekünstelt erschien, wenn auch der Gedankengang schlüssig erscheint warum unser Täter mordet. 

Alles in allem kann ich dem Buch aber nur 3 von 5 Sterne vergeben. Das Buch ist definitiv nichts für zartbesaitete so viel steht fest! Chris Meyer hat sich mit seinem Debüt definitiv ein eigenes, blutiges Kunstwerk erschaffen, doch irgendwann erschien es mir als sei es einfach von allem zu viel.