Rezension

Nichts halbes, nichts ganzes

Faith in Love - Katrin Frank

Faith in Love
von Katrin Frank

Bewertet mit 3 Sternen

„Die 19-jährige Elli liebt es zu flirten und zu feiern und hält nicht viel von festen Bindungen. Für ihr Studium in York zieht sie in eine WG, in der sie sich auf Anhieb wohlfühlt. Nur einer ihrer neuen Mitbewohner, der Medizinstudent Yasin, kommt mit Ellis lockerem Lebensstil nicht klar. Er sieht mit seinen tiefgründigen braunen Augen und den definierten Muskeln unglaublich gut aus, seine reiche Familie, die zu Englands High Society gehört, legt aber viel Wert auf Moral und religiöse Werte. Elli dagegen glaubt nicht mehr an Gott, seit sie vor Jahren einen schweren Verlust erlitten hat. Trotz der Gegensätze führen die beiden immer wieder tiefgründige Gespräche, und Elli fühlt sich mehr und mehr zu Yasin hingezogen. Doch eine Beziehung scheint undenkbar – denn Elli will nie wieder jemanden so nah an sich heranlassen. “ (Quelle bibl. Daten, Klappentext & Bild: Produktseite des Verlags)

 

Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch unsicher bin, wie ich dazu stehen soll. Ich bin weder richtig begeistert, noch komplett enttäuscht, sondern schwimme irgendwo dazwischen in diesem „Joa, war ganz okay“-See aus Büchern, die man nach drei weiteren schon wieder vergessen hat.

Von Katrin Frank habe ich bisher noch nichts gelesen, bin aber auch im Nachhinein nicht besonders traurig darüber.

 

Sowohl Yasin als auch Elli erzählen die Geschichte abwechselnd aus ihrer Ich-Perspektive, was ich persönlich immer am besten finde. Auf diese Weise kann man sowohl die Gedanken des einen, als auch des anderen verfolgen, gerade bei den Kerlen frage ich mich oft, was zur Hölle die sich bei ihrem Handeln gedacht haben.

Der Schreibstil ist locker und leicht, passend zu den Protagonisten umgangssprachlich und nicht zu ausgefallen. Man kommt am Anfang gut rein und kann dem Geschehen von da an leicht folgen, manchmal war ich allerdings etwas gelangweilt zwischendurch, sodass ich mehrere Pausen machen musste. An und für sich lässt sich das Buch aber schnell beenden, eine angenehme Lektüre für die entspannte, abendliche Lesezeit.

 

Mit Elli konnte ich mich nicht wirklich identifizieren. Für die Kerle mag sie mit ihrer sehr offenen und selbstbewussten, fast schon freizügigen Art interessant und faszinierend sein, ich dagegen konnte nicht viel mit ihr anfangen, auch wenn mir ihr Verlust in der Vergangenheit leid tut.

Yasin ist anfangs der typische brummige, unfreundliche Typ, der erst einmal auftauen muss, bis er sympathisch wird. Ab dann kämpft er verbissen gegen seine Gefühle für Elli an, die vermutlich zu Beginn auch nichts anderes als bloße Faszination waren, aber dennoch war er mir mit seiner Zurückhaltung und seiner religiösen Seite wesentlich lieber als Elli, auch wenn er die Regeln seiner Familie später für eben jene Frau über Bord wirft (Wie sollte es auch anders sein).

 

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden fängt wie bei vielen mit einer Hass-Liebe an, die bald in Lust und dann in echte Zuneigung umschwenkt. Typischerweise müssen auch Elli und Yasin dabei etliche Hürden überwinden, die in diesem Fall nicht nur persönlicher, sondern auch familiärer und religiöser Art sind. Zu allem Überfluss hütet Yasin auch noch ein Geheimnis, was ein bisschen Schwung in die Story bringt, so richtig berührt hat mich das ganze jedoch nicht wirklich, leider. Vielleicht bin ich auch New-Adult-übersättigt derzeit, aber im Vergleich mit anderen Büchern hat mich dieses nicht gepackt.

 

Mein Fazit:

Ich habe schon aufregendere Bücher gelesen, es war an sich ganz nett, aber nichts besonderes. Lesenswert, aber kein Muss.