Rezension

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** Nichts ist mehr so, wie es mal war **

Weil du bei mir bist
von Anna McPartlin

Nachdem ich mir die Inhaltsangabe durchgelesen hatte, war ich gespannt, wie Anna McPartlin diese Story wohl umgesetzt hatte. Ich erwartete vor allem ein trauriges und gleichzeitig gefühlvolles Buch, welches zudem aber auch lustige Momente beinhaltet. Die Idee der Story war nicht wirklich neu, aber es kommt ja letztendlich immer um die Umsetzung an. Jedes Buch kann toll werden, egal wie abgedroschen oder bekannt ggf. eine Geschichte schon ist.

 

„Weil du bei mir bist“ beginnt mit dem ganz normalen Alltagsleben von Emma und John. Das Paar ist glücklich miteinander und genießt das Leben in ihrem ersten gemeinsamen Haus. Die beiden machen sich auf den Weg zu einer Party mit ihren besten Freunden und verbringen dort einen tollen Abend. Doch dann geschieht etwas, was das Leben aller Anwesenden verändert: John wird von einem Auto angefahren und verstirbt kurze Zeit später.

 

Für Emma bricht eine Welt zusammen. Der Mann, der ihr alles bedeutete ist plötzlich nicht mehr da. John war nicht nur ihr Mann, sondern auch ihr bester Freund. Sie stürzt in ein tiefes Loch und fühlt sich hilflos und leer. Nur mit Müh und Not schafft sie es, sich nach und nach wieder in den Alltag einzufinden. Doch John ist immer bei ihr: Sie denkt unentwegt an ihn und sie fühlt sich schlecht, wenn sie dies einige Stunden mal nicht tut.

 

Aber auch ihren Freunden geht es seit dem Vorfall nicht gut. Sean – Johns bester Kumpel und auch Emmas guter Freund – leidet besonders und ertränkt seinen Frust und seine Trauer im Alkohol. Dass auch Emmas Freunde unter der Situation leiden, kam ihr bis zu einem gewissen Punkt gar nicht in den Sinn. Aber auch für diese Menschen war John eine wichtige Person. Gemeinsam versucht die Clique optimistisch in die Zukunft zu sehen und ihr Leben zu genießen. Neue Freundschaften und Liebschaften werden geschlossen und teilweise wieder getrennt. Nur Emma kann sich noch nicht richtig auf eine neue Beziehung einlassen. Sie hat das Gefühl, John damit zu hintergehen.

 

Ihre Freunde wissen es schon lange, doch Emma hat keine Augen dafür: Sean empfindet deutlich mehr als nur Freundschaft für Emma. Aber wäre diese Liebe überhaupt in Ordnung? Was würde John dazu sagen?

 

Für mich begann die Story zunächst sehr traurig und ergreifend. Man konnte sich als Leser gut in Emma hineinversetzen und mitfühlen, was für ein Verlust der Tod ihres Mannes gewesen sein muss. Stellenweise musste ich zunächst auch etwas schlucken und Emma tat mir wirklich leid. Ich möchte gar nicht wissen, wie schlimm so ein Verlust tatsächlich sein muss, aber ich denke, dass Anna McPartlin diesen Part sehr gut vermittelt hat. Ich denke weiter, dass es auch ganz normal ist, dass man sich nach so einem Verlust zunächst zurückzieht und nicht einfach weiter machen kann, wie bisher. Dahingehend war die Story wirklich gut geschrieben. Schön war natürlich auch, dass die Freunde, sowie die Familie stets gute Eckpfeiler für Emma waren und sie immer versucht haben, weiter aufzubauen.

 

Was ich leider als ein wenig nervig empfand, war die Tatsache, dass Emma so lange nicht erkannte, dass Sean in sie verliebt ist. Dies wurde im Verlauf der Geschichte häufiger mehr als eindeutig, Emma schein jedoch immer ratlos, was es mit dem Verhalten ihres Kumpels auf sich hat. Hier hätte ich mir eine etwas frühere Auflösung gewünscht.

 

Alles in allem ließ sich das Buch „Weil du bei mir bist“ gut und flüssig lesen. Da die Geschichte aus der Sicht von Emma geschrieben wurde, kann man gut mit ihr mitfühlen. Außerdem empfand ich sie als Charakter sehr sympathisch und gradlinig. Allerdings muss ich sagen, dass mich dieser Roman nicht bis zum Äußersten begeistern konnte. Ich hätte mir die Liebesgeschichte zwischen Emma und Sean deutlich früher gewünscht oder aber als Alternative hätte ich es gut gefunden, wäre Johns Tod erst später eingetreten. Dies ist aber eben nur meine persönliche Meinung – im Großen und Ganzen ist „Weil du bei mir bist“ ein Roman, den man gut und gerne mal zwischendurch lesen kann. Ich werde sicherlich auch noch weitere Bücher dieser Autorin lesen.