Rezension

Nichts ist so wie es scheint

Die Rache des Chamäleons - Åke Edwardson

Die Rache des Chamäleons
von Åke Edwardson

Bewertet mit 3 Sternen

==Inhalt==
Peter lebt mit seiner Frau und seinen Kindern ein idyllisches Leben. Doch schon bald wird dieser Friede zerstört. Peter holt seine Vergangenheit ein und bedroht seine ganze Familie. Er kehrt zurück nach Spanien, an einen Ort, der ihn zwar immer wieder gerufen hat, den er aber gerne verdrängt hätte. Dort muss er sich mit seinen Taten vor über 20 Jahren auseinander setzen auch seine Frau Rita endlich in seine wahre Geschichte einweihen.

==Meine Meinung==
Ich muss ehrlich sagen, dass ich sehr, sehr lange für dieses Buch gebraucht habe. Und das obwohl es nur 255 Seiten fasst. Es ist kein typischer Thriller mit viel Blut und einer klaren Gut-Böse Grenze, auch gibt es weder einen Psychopathen, noch engagierte Ermittler. Es gibt nur eine Hand voll Protagonisten, die Edwardson mehr als geschickt miteinander verbindet.

Der Schreibstil wirkt immerwieder völlig abgehackt und ist manchmal nicht mehr als eine Art Telegramm. Zugleich ist es aber auch vollkommen verwirrend, der Autor springt von Person zu Person, mal sind wir gerade mit Rita in der Gegenwart unterwegs und ohne es zu merken schon wieder mit Peter in seiner Vergangenheit. Die einzelnen Handlungsstränge switchen sehr schnell und sind auch optisch nur schlecht voneinander getrennt. Der Leser bekommt immer nur einzelne Puzzleteilchen zugeworfen, die nach und nach ein Bild ergeben, welches sich dann aber auch gleich wieder auflöst - eben wie ein Chamäleon. Die handelnden Personen sind recht undurchsichtig, keinem kann man so recht trauen.

Peters Gedankenwelt war für mich einfach nur anstrengend. Gespickt von vielen Wiederholungen und befremdlichen Gedankengängen, die nicht so recht zur Situation passen wollen.
Obwohl man als Leser viele Einblicke in die Seelen von Peter und Rita erhält, fand ich keinen von beiden so recht sympatisch, dafür war die Erzählweise einfach viel zu nüchtern.

Bis ca. zur Hälfe musste ich mich doch sehr quälen und konnte nicht viel mit der ganzen Geschichte anfangen. Doch in der zweiten Hälfte wirds dann rasanter und auch etwas klarer. Großartig, wie Edwardson die Personen agieren lässt und wie sich schlussendlich doch ein Gesamtbild ergibt. Voller Intrigen und einem endlosen Kampf um Macht und Rache und der Gewissheit, dass die Vergangenheit nie ruhen wird.

==Fazit==
Ein spannender Thriller, dessen Ausgang noch lange nachwirkt.