Rezension

Nichts ist so, wie es scheint

Geiger
von Gustaf Skördeman

Bewertet mit 2 Sternen

★★

★★ 

Gerade, als die Kinder und Enkel von den Bormans das Haus verlassen, klingelt das Telefon. Agneta nimmt ab und als am anderen Ende jemand „Geiger“ sagt, legt sie auf, holt eine Waffe aus ihrem Versteck und erschießt ihren nichtsahnenden Mann. Zufällig kommt eine der Töchter zurück und findet ihren erschossenen Vater, aber nicht ihre Mutter. Sie wendet sich an ihre Kindheitsfreundin Sara Nowak, die jetzt Kommissarin ist. Und diese stößt auf unfassbare Geheimnisse …

 

Der Anfang ist echt genial und lässt auf tolle Lesestunden hoffen, doch leider wurde für meinen ganz persönlichen Geschmack die Story sehr schnell zu einem extrem komplizierten und verwirrenden Politthriller. Das hätte ich definitiv gern vorher gewusst! Die Themen (DDR, Sowjetunion/Russland, Stasi, kalter Krieg) sind so gar nicht meins, auch wenn ich ein Kind der 80er bin.

 

Die vielen Personen/Figuren sind ein bisschen anstrengend für mich. Vielleicht auch, weil so viele Perspektivwechsel sind. Kaum hab ich mich in eine Figur hineinversetzt, ist die nächste "tonangebend". Es gibt viele Geheimnisse - irgendwie hat jeder eins. Und es gibt viele Lücken - dieses Stilmittel mag ich so gar nicht. Da wird einiges angedeutet, dann wieder abgelenkt. Ich weiß gern, woran ich genau bin. Ach ja - und die Ortswechsel sind auch heftig. Als Krönung ist eine deutsche Ermittlerin mit verstrickt.

 

Auch die vielen widersprüchlichen Dinge machen mir zu schaffen. Da wurde so lang voraus geplant und dann so viel falsch gemacht, vergessen, übersehen, unbeachtet gelassen, das passt für mich einfach nicht zusammen.

 

Die Personen/Figuren sind alle recht anstrengend. Kaum jemand im Buch hat keine Probleme, dafür hat so ziemlich jeder Geheimnisse. Voran kommt niemand so wirklich und auf einmal schießt die Geschichte auf die Zielgerade, mit jeder Menge Überraschungen und gewendeten Wendungen und neuen Verbindungen – und macht mich damit noch unleidlicher, als ich bis dahin ohnehin schon war. Die Grundidee ist vielleicht gar nicht so übel, aber die Ausführung geht ganz weit an meinem Geschmack vorbei.

 

Alles in allem kann ich leider nur zwei Sterne geben.

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