Rezension

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Nichts ist, wie es scheint!

Der Vorleser
von Bernhard Schlink

Bewertet mit 5 Sternen

Wir haben den Vorleser gerade als Schullektüre gelesen und ich war zu tiefst beeindruckt.

Das Buch ist in drei verschiedene Teile unterteilt. Der erste Teil ist etwas komisch. Man hat den Eindruck, man lese eine Art Sexgeschichte. Dies ändert sich aber wenn man genauer hinschaut:

 

Michael ist ein 15-Jähriger Junge, der an Gelbsucht erkrankt ist. Eines Tages läuft er durch die Straße und muss sich übergeben. Er wird von einer Frau aufgelesen, die ihm hilft. Sie wäscht ihn und reinigt den Bürgersteig. Als Michael wieder gesund ist, soll er (weil er gut erzogen ist) zu der Frau gehen und sich bedanken. Eigentlich möchte er nicht hin, überwindet sich schlussendlich aber doch dazu. Während er bei ihr ist und ihr Blumen als Dankeschön gibt, ist sie kurz im Zimmer nebenan und zieht sich um. Dies beobachtet er und als er von der Frau erwischt wird, haut er mit rotem Gesicht ab. Die Frau hat es ihm angetan und er kehrt nach einigem Zögern wider zurück. Mit dem Vorwand sich zu entschuldigen. Die Frau aber weiß, was er wirklich will und schließlich schläft die 35-Jährige Frau mit dem 15-Jährigen Michael. Während dem ersten Teil entwickelt sich deren Beziehung. Michael ist fast jeden Tag bei der Frau und sie schlafen miteinander. Erst nach einer Woche erfährt er ihren Vornamen. Hanna. In der Beziehung is Hanna immer die Dominante, die Herrische, die Michael unter Kontrolle hat. Michael ist unterwürfig. Zum Einen möchte er Hanna nicht verlieren, zum Anderen hat er vorallem zum Beginn der Beziehung ein sehr geringes Selbstvertrauen. Dieses wird mit der Zeit größer, jedoch nur anderen Leuten seiner Umgebung gegenüber. Hinsichtlich Hanna wird er zwar mutiger, bleibt aber trotzdem der Jenige, der sich herumkommandieren lässt.

Man könnte es schon fast als eine Art Lehrer-Schüler Beziehung bezeichnen. Bis zu dem einen Tag. Da dreht sich die Beziehung um. Michael beginnt Hanna aus Büchern vorzulesen. Sie besteht darauf und lässt ihn sogar nur mit ihr schlafen, wenn er ihr vorher vorliest.

Durch Hanna strengt er sich auch wieder in der Schule an und somit schafft er es in die nächste Stufe. Ab diesem Jahr gibt es Mädchen an der Schule und Michael kommt in eine neue Klasse. Er trifft sich immer mehr mit seinen Freunden und beginnt sich von Hanna zu differenzieren. Bis zu dem einen Tag, an dem er sie zufällig im Schwimmbad trifft. Er weiß nicht, was er machen soll, da er sie noch nie vorher zufällig in der Öffentlichkeit getroffen hat. Er zögert und als er schließlich beschließt, aufzustehen und zu ihr zu gehen, ist sie schon verschwunden. Scheinbar für immer. Sie ist umgezogen und Michael kann sie nicht mehr finden.

 

Im zweiten Teil des Buches ist Michael Jura Student. Er arbeitet in einem Seminar an einem Fall, bei dem es um Kriegsverbrechen geht. Es stellt sich heraus, dass eine der Angekalgten Hanna ist. Sie hat im KZ gearbeitet und scheinbar bei einem Kirchenbrannt einige Menschen sterben lassen. Während des Prozesses stellt sich ebenfalls heraus, dass sie sich im KZ immer ein schwaches Kind herausgesucht hat und Abends zu sich geholt hat, dass es ihr vorliest. Im Laufe des Prozesses geschiehen einige interessante Dinge und Hannas Lebensgeheimnis wird enthüllt. Ein Geheimnis, das sie vefolgt und das sie zu so Einigem getrieben hat.

 

Fazit: Das Buch ist auf jeden Fall und unbedingt lesenswert. Es ist auch super interessant die Beziehung von Hanna und Michael zu analysieren.