Rezension

Nichts Neues

Vom Ende der Klimakrise - Luisa Neubauer, Alexander Repenning

Vom Ende der Klimakrise
von Luisa Neubauer Alexander Repenning

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch der deutschen Fridays for future-Aktivisten Luisa Neubauer und Alexander Repenning.

Vorab: JAAA, die Klimakrise muss ein Ende haben, am besten sofort. Und jeder soll was dafür tun, damit jeder mitmacht, unseren Planeten und die Zukunft unserer Nachfahr*innen zu retten. 

Aber: Dieses Buch ist keine Pflichtlektüre. Es hat keinen Mehrwert!!!

Die beiden Aktivisten, Jahrgang 1989 und 1996, fassen in diesem Buch alles zusammen, was wir eigentlich schon wissen. Sie haben massenweise Quellen gefunden und ausgewertet, doch im Buch landen häufig nur ganz knappe Fakten und am Ende des Buchs folgt ein Anhang mit massig Fußnoten, Quellenangaben zu ihren Online-Recherchen.

Die Leser sollten einfach allen Quellen folgen und diese lesen!!!

Denn sonst wird Folgendes passieren:
Wir erfahren, wie Luisa und Alexander zu den Anführern der Klimademos in Hamburg geworden sind. Wie erfahren ein weinig davon, was sie auf ihrer ersten Demo erlebt haben und was ihre Erfahrungen auf einigen Klimatagungen gewesen sind.

Zudem werden viele wissenschaftliche Thesen, die seit mehr als 100 Jahren bekannt sind, aufgezählt. Wir wissen, dass Deutschland eines der priviligiertesten Länder ist, wir wissen, dass die Wirtschaft immer an erster Stelle der Politik steht und sich alles um das Kapital (seit Marx) dreht. Wir wissen, dass die Lücke zwischen arm und reich immer größer wird. Wir wissen, dass die Opfer, die Armen, Sklaven und Frauen sind, sie seit jeher in der Geschichte ausgeschlachtet worden sind. Wir wissen, dass unsere Vorfahren es nicht geschafft haben, den Braunkohleabbau einzustellen, Atommüll zu verhindern, die Klimaziele einzuhalten.

Neuer Gedanke: Beim Thema Klimakrise verwenden wir die falsche Rhetorik, die falschen Begriffe. Diese sind zu positiv konnotiiert. Klingen zu sehr nach, achja, das wird schon, wir handeln ja jetzt. Esse ich eben einmal in der Woche Fisch statt Fleisch. Kaufe ich mir eben einen Jutebeutel. Weg mit Plastikmüll.

Dieses Buch will aber überhaupt keine Tipps geben, was der Einzelne tun kann oder wie man gemeinschaftlich daran arbeiten kann, das Problem zu lösen.
Es ist eher so: ES IST ZU SPÄT! Und daher kann nicht mehr der Einzelne handeln, ALLE MÜSSEN HANDELN. GEMEINSAM. SICH ZUSAMMENSCHLIEßEN, DARÜBER REDEN, GEMEINSAM PLÄNE SCHMIEDEN UND SIE SOFORT IN DIE TAT UMSETZEN.

Geht mal wieder auf die Straße, geht mal wieder demonstrieren. Denn wer keine Zukunftsvisionen hat, kann nur verlieren.

-- Der Durchschnittsleser wird sich an diesem Buch womöglich nicht erfreuen, da es hier eben vielmehr um wissenschaftliche Thesen und Forschungsergebnissen aus allen Bereichen der Wirtschaft, Politik, Naturwissenschaft, Soziologie etc. geht. Wer sich nicht selbst mit diesen Themen auseinandergesetzt hat, wird wahrscheinlich wenig Freude am Buch haben. --