Rezension

Nichts wirklich Neues, aber ein schöner Schreibstil!

The Chosen One - Die Ausersehene - Isabell May

The Chosen One - Die Ausersehene
von Isabell May

Bewertet mit 3 Sternen

"The Chosen One- Die Ausersehene" ist eine Art magische Dystopie, die mit vielen bekannten Elementen aufwartet und leider auf den ersten Blick nichts neues bietet. Trotzdem hat Isabell May es geschafft, mich mit ihrem Schreibstil zu fesseln, sodass ich das Buch in wenigen Tagen durchgelesen hatte.

In "The Chosen One" begleiten wir die junge Ausersehene Skadi, wie sie das Leben hinter den Mauern satt hat und auf neue Freunde trifft. Natürlich ist Skadi keine gewöhnliche Protagonistin, denn in ihr schlumert eine Macht, die es zu entdecken gilt. Außerdem ist sie, für dieses Genre typisch, zwischen zwei jungen Männern hin- und hergerissen. Gott sei dank, zieht sich diese Dreiecksbeziehung aber nicht in die Länge, sondern wird recht schnell auf den Punkt gebracht indem Skadi sich klar wird, was für Gefühle sie sowohl für Jaro als auch für Finn hegt.

Die Liebesgeschichte fand ich dann auch recht schön beschrieben, wobei mich das "überdramatisieren" an einigen Stellen arg mit den Augen hat rollen lassen. Sehr tiefe Gefühle in kurzer Zeit. Ein sehr extremer Herzschmerz, Solche Dinge eben.
Grundsätzlich ist es aber eine angenehme Liebesgeschichte, die man gerne verfolgt und bei der man Skadi's Wahl sehr gut nachvollziehen kann.

Skadi, Jaro und Finn sind super symphatische Charaktere, die ich alle gerne auf ihrer Reise begleitet habe! Die nebencharaktere haben bis dato noch zu wenig Tiefe erhalten um sie einschätzen zu können, aber was ich bisher von ihnen gelesen habe, hat mir gefallen. Zu den "Bösewichten" lässt sich noch nicht viel sagen. Wenn sie genauso gut durchdacht sind wie unser Dreiergespann, dann kann eigentlich gar nichts schief gehen. :)

Storytechnisch schwankte das Buch von spannend zu "es passiert zu wenig". Mehr Erklärungen und eine weniger gradlinige Erzählweise hätten dem Buch deutlich besser getan. So kam es mir viel zu sehr vor, als würden gewissen Punkte einer Liste abgearbeitet werden um sowohl die Beziehungen als auch die Story voran zu bringen. Es war einfach alles viel zu geplant und gewollt. Die ganzen Storyinhalte sind schon arg verbraucht und kommen in jedem zweiten Jugendbuch vor, weswegen man einfach erahnen kann was passiert. Trotzdem macht Isabell May ihre Sache gut. Mal davon abgesehen das ich die Storyinhalte schon hundertmal irgendwo anders gelesen habe, kann ich sonst nichts an der Story aussetzen. Es ist stimmig und passt zum Schreibstil!

Der Schreibstil war der größte Pluspunkt am Buch. So flüssig wie das Buch geschrieben wurde, flogen die Seiten nur so dahin, selbst in den vielen ruhigen Passagen. Am liebsten mochte ich aber die "brutalen" Szenen. Die liebe Autorin hat für solche Szenen ein wirklich gutes Händchen und ich hätte mir die ganze Story generell in diesem düsteren Setting gewünscht, einfach weil sie blutige Szenen so gut beschreiben kann.

Empfehlen würde ich diesem Buch Fans des Jugenbuchgenres, die was zum schnellen weglesen brauchen. Für diejenigen die gerne neue Ideen und Twists in Büchern lieben, würde ich von diesem Buch abraten!
Insgesamt gebe ich diesem Buch 3 von 5 Sterne.