Rezension

Nichtssagend

Atemnot - Ilsa J. Bick

Atemnot
von Ilsa J. Bick

Bewertet mit 2.5 Sternen

Nach einer schwierigen Phase in ihrem Leben und einem Aufenthalt in der Psychiatrie, wird es Zeit für Jenna wieder ins wahre Leben zurück zu kehren.
Als Neuanfang hat sie die Schule gewechselt, gleich am ersten Tag begegnet sie Mr. Anderson und sofort merkt sie einen Zauber der die beiden umgibt. 
Während Jenna einen sonst recht schwierigen Start hat, ist Mr. Anderson wahrlich bemüht sie zu integrieren und ihr das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine ist.
Dabei kommen die beiden sich immer näher und Jenna kann all die schrecklichen Geheimnisse um sich herum immer weniger vor ihm verbergen, doch sie ist nicht die einzige mit Geheimnissen.. 

Wirklich gut gefällt mir das Cover nicht, zur Geschichte passt es und zum Genre ebenso, aber es sticht halt nicht wirklich hervor. Ich hab das Gefühl, dass es sowas schon in Massen gab, von daher finde ich es recht langweilig.

Nach dem Klappentext war ich unglaublich gespannt darauf was mich hier erwarten wird. Da der Klappentext selbst nicht wirklich viel über die Geschichte aussagt und er mehr erzählt, was man in diesem Buch nicht unbedingt erwarten sollte, war ich ganz unvoreingenommen und ließ mich von dem Geschehen treiben. :)

Leider musste ich dann schnell feststellen, dass die Geschichte selbst nicht ganz nach meinem Geschmack war. Einige Wendungen haben mir nicht gefallen, gerade auch in Bezug auf das Ende, das ich an dieser Stelle nicht näher erläutern werden, das würde zu viel verraten.
Das hat mich doch recht schnell enttäuscht, desweiteren hat es mich gestört, dass dieses Buch unglaublich viele Fragen aufwirft und der Leser dadurch natürlich auch vorangetrieben wird, das wäre positiv wenn man am Ende dann eine zufriedenstellende Antwort auf alle Fragen bekommen würde. Leider hatte ich hier überhaupt nicht das Gefühl, dass alles klar ist. 
Für mich waren gerade auch wichtige Aspekte des Buches zu ungenau durchgearbeitet, was vor allem daran lag, dass die Autorin sich nicht auf 1-3 Probleme bezieht und diese behandelt sondern gleich eine ganze Liste von psychischen Problemen und traumatischen Erlebnissen mit einbezieht, von Alkoholismus zu SVV bis hinzu Kindesmissbrauch, alles ist im Buch vorhanden und das betrifft nicht nur Jenna, sondern alle Charaktere im Buch sind Ruinen.
Bei der Palette an Problemen bleibt der Autorin allerdings nichts andere übrig als diese nur oberflächlich zu behandeln, eine tiefgehende Auseinandersetzung würde den Rahmen einfach zu sehr sprengen.
Ich hätte mir da schon gewünscht, dass es weniger Probleme gewesen wären, die dann aber wirklich von Belangen wären und nicht nur ein weiteres Stück, das all das Elend erklären soll. Zudem wurde die Geschichte für mich auch weniger glaubhaft. Für mich war das alles im allem einfach zu viel und dem konnte die Autorin dann nicht gerecht werden. 

Ehrlich gesagt hatte ich auch nie das Gefühl, einen Psychothriller (wenn auch nur für Jugendliche) vor mir zu haben, eher wirkte es wie ein Drama. Das ist kein Punkt der mich gestört hat, aber meiner Meinung nach wird dadurch auch bei anderen eine falsche Erwartung geweckt - eventuell liegt dieses empfinden aber auch nur an meiner eigenen Definition von Psychothriller. ;)

Trotz der ganzen Kritik hat mir das Buch generell ziemlich gut gefallen. Es hat mich unterhalten und da der Leser sehr viel im unklaren gelassen wird und viele Fragen auftauchen, entwickelte sich auch schnell ein Lesesog.
Ein weiterer Pluspunkt war für mich Jenna selbst, eine wirklich sympathische Protagonistin, die mir gut gefallen hat und deren Art zu denken mir ebenso zusagte. Dadurch habe ich sie natürlich gerne begleitet, schade fand ich nur, dass sie dem Leser mit einer großen Distanz entgegentritt und man ihr nie wirklich nahe kommen konnte.
Auch die anderen Charaktere blieben eher flach, auch wenn sie großes Potenzial gehabt hätten, lebendiger zu sein. ;)

Ein Buch das generell einiges an Potenzial zu bieten hat, mir in der Umsetzung aber nicht 100%ig gefallen hat und mich mit der Frage zurück lässt, was wollte mir das Buch eigentlich sagen, worauf wollte es hinaus - das sollte so nicht sein. ;)