Rezension

Nieder mit der Sklaverei für ein freies Arondis !

Schattenmorgen - Michael Jäger

Schattenmorgen
von Michael Jäger

Bewertet mit 4 Sternen

Myria, die in Arondis lebt, der einzigen Demokratie weit und breit, befindet sich auf einer heiklen Mission in Marktstadt, dem führenden Handlungszentrum. Sie will Lutzkers Tochter aus der Sklaverei dort befreien. Ihre Beweggründe sind einfach und doch schwerwiegend. Sie liebt Lutzker und ihm verdankt sie ihre eigene Befreiung aus der Sklaverei. Die Aufgabe ist schwierig, da auch politische Ziele verfolgt werden. Diejenigen, die das Mädchen geraubt haben, wollen ihre wirtschaftlichen  Interessen auf Kosten Arondis mit kriegerischen Mittel durchsetzen. Geheime Absprachen und Bündnisse werden geschmiedet. Wem kann Myria trauen ? Als es Myria schließlich gelingt, das Mädchen zu befreien, erreicht sie  die Nachricht, dass die feindlichen Angriffe auf Arondis unmittelbar bevor stehen. Wurgar, die Hauptstadt Arondis, fällt in die Hände der Feinde. In letzter Minute gelingt es Myria Lutzker und der Führungsriege von Arondis zur Flucht zu verhelfen. Nun trennen sich die Wege der beiden. Lutzker soll die Verteidigung des restlichen Landes organisieren. Dazu benötigt er die Hilfe der Twyrgarfen, eine fremde Rasse, die bisher von den Menschen als minderwertig betrachtet wurde. Nur wenn es gelingt, die alte Feindschaft zu überwinden, besteht die Chance den übermächtigen Gegner zu besiegen. inzwischen bemüht sich Myria, die Befreiung Wurgars zu organisieren und die Verschleppung der Einwohner in die Sklaverei zu verhindern.
Schattenmorgen ist der 2. Band, der die Geschichte von Myria, Lutzker und Arondis erzählt. Der Autor hat dem 2. Band eine Zusammenfassung des 1. vorangestellt. Ich persönlich fand sie nicht all zu hilfreich, weil mich die vielen Namen und die Fülle der Informationen eher abgeschreckt haben. ich fand die Handlung des 2. Bandes auch für sich gut verständlich. Der Autor erzählt die Geschichte abwechselnd aus Myrias und Lutzkers Sicht. Ich muss gestehen, mir haben Myrias Abschnitte besser gefallen. Die Figur Myria hat mich völlig überzeugt. Sie ist selbstbewusst und hat ihre Erlebnisse in der Sklaverei und die Verletzungen durch ihren Vater gut verarbeitet. Sie ist klug, eine gute Kämpferin und Diebin und dennoch empathisch. Lutzkers Abschnitte fand ich eher anstrengend. Durch ihn war ich bei den Besprechungen mit der Führung Arondis dabei, die sich mit den Stärken und Schwächen und möglichen Bündnissen ihrer Gegner befasst haben. Hinzu kamen lange Ausführungen zu den militärischen Aktionen. Interessant fand ich seine Zusammenkünfte mit den Twyrgarfen. Lutzker blieb mir fremd.
Insgesamt fand ich den Roman spannend und unterhaltsam zu lesen, hätte aber auf die Beschreibungen der kriegerischen Aktionen verzichten können.