Rezension

Niedergang der Überheblichkeit

Niedergang - Roman Graf

Niedergang
von Roman Graf

Bewertet mit 4 Sternen

Man schlägt das Buch auf, liest die ersten Zeilen und schon zieht einen die Geschichte in ihren Bann. Durch die virtouse, feinste Nuancen betonende Schreibweise des Autors wird ein Kopfkino erzeugt, was ich in letzter Zeit selten bei Büchern erlebt habe. Die Charaktere werden so deutlich gezeichnet, dass man sofort für den einen oder den anderen Protagonisten Partei ergreift. Und ich gebe es zu: Selten war mir ein Protagonist von Anbeginn an so unsympathisch wie André – ein Egoist, wie er im Buche steht. Leider steht sein Egotrip auch im Vordergrund der Geschichte und nervt irgendwann nur noch. Das Ende war nicht ganz so erwartet, allerdings machte sich nach dem Lesen (gemeinerweise) so eine Art Befriedigung breit. Hier wäre mir allerdings eine unverblümtere Umschreibung – so eine Art Peitschenknall – lieber gewesen.

Fazit: „Niedergang“ ist ein Buch, was einen durch die sehr poetische, bildhafte Sprache in seinen Bann zieht; trotz des sehr unsymphatischen Hauptprotagonisten. Auch wenn die Handlung nur in den Bergen spielt – oder vielleicht darum – ist dieser Roman ein kurzweiliges Leseerlebnis und erhält von mir  4/5 Sternen.