Rezension

Niedlich, mit einer klasse Heldin

5 Sterne für Lola - Isabel Abedi

5 Sterne für Lola
von Isabel Abedi

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt

Lolas Leben ist voller Krisen: Ihre Tante Lisbeth hat gleich mehrere Ehekrisen, ihre Mutter eine Babykrise, ihre beste Freundin Flo eine Pflegebruderkrise und sie selbst hat eine Dinnerkrise. Die bekommt man, wenn man bei einem Schulprojekt ausgerechnet mit den nervigsten und zickigsten Mitschülern „Das perfekte Dinner“ kochen soll.

Meinung

Die Lola-Reihe hat als Kind zu meinen Lieblingsreihen gehört, nicht zuletzt aufgrund der sympathischen, unkonventionellen Hauptfigur. Nun bin ich aus dem Alter der Zielgruppe schon lange raus und hatte den letzten Band vor etwa zehn Jahren zuletzt gelesen, doch auch das mittlerweile achte Buch um den quirligen Lockenkopf konnte mich wieder begeistern.

Die vielen originellen Figuren und die Entwicklungen der vorhergehenden sieben Bände waren mir auch nach all den Jahren noch so gut in Erinnerung, dass ich in die Reihe schnell wieder reingefunden habe. Das spricht meiner Meinung nach in jedem Fall für die Orgiginalität von Isabel Abedis Ideen und dafür, wie positiv mich die Reihe als Kind beeindruckt hat. Und das, obwohl Lola auf sehr sympathische, kindliche Weise ihre Geschichte oft eher unstrukturiert erzählt und sich daraufhin selbst zurechtweist.

Der Erzählstil ist wirklich niedlich, der Zielgruppe entsprechend kindgerecht und teilweise umgangssprachlich und dennoch auf einem für ein Kinderbuch hohen Niveau. Denn Lola verwendet häufiger etwas kompliziertere Begriffe oder Fremdwörter, die sie dann kindgerecht und wirklich niedlich erklärt.

Lola ist weiterhin eine wunderbare Hauptfigur. Sie ist einerseits manchmal impulsiv und zickig, wie es für Kinder in diesem Alter vermutlich normal ist, andererseits aber auch herzensgut und setzt sich für Schwächere ein - ein tolles Vorbild für junge Leser*innen. Zudem sticht sie noch immer durch ihre originelle Angewohnheit hinaus, sich nachts, wenn sie nicht einschlafen kann, eine zweite Identität zu erfinden, auch wenn diese in diesem Buch eher zu kurz kommt.

Auch Nebenfiguren haben in diesem Band wieder einige tolle Auftritte, allen voran Lolas kleine Tante Lisbeth, deren Kindergartenhochzeiten die ganze Familie beschäftigen, und die für ihre vier Jahre mit erstaunlich vielen Fremdwörtern um sich wirft. Neu hinzu kommt Enzo, der Sohn einer Freundin von Flos Mutter Penelope, der Lola am Anfang tierisch auf die Nerven geht, hinter dem aber mehr steckt, als man zunächst annimmt. Man erfährt jedoch auch mehr über Lolas Erzfeindin Annalisa, was mir sehr gut gefallen hat.

Zusätzlich zu den üblichen Themen Freundschaft und Familie, die hier wie immer rührend umgesetzt werden, befasst sich „5 Sterne für Lola“ auch mit dem sehr ernsten Thema Mobbing. Dieses wird passend und ohne belehrend zu wirken in die Geschichte eingewebt und gibt den Leser*innen eine sehr wichtige Moral mit.

Das einzige, was mir an dem Buch nicht gefallen hat, ist die Tatsache, dass viele der doch sehr jungen Figuren (Lola ist 11.) eine Beziehung führen und ständig von ihrem Freund/ihrer Freundin oder zumindest von Leuten sprechen, die (angeblich) in sie verliebt sind. Vielleicht hat sich die Kindheit verändert, seit ich jung war, aber für mich gab es damals Wichtigeres und ich weiß nicht, wie gut ich es finde, dass so jungen Kindern auf die Art schon suggeriert wird, dass es normal und extrem wichtig ist, eine Beziehung zu haben.

Fazit

Auch der 8. Band der Lola-Reihe ist wieder unterhaltsam und niedlich mit quirligen Charakteren und einer tollen Vorbildfunktion für junge Leser*innen.