Rezension

Niedliche Geschichte mit kleinen Fehlern

Winston - Ein Kater in geheimer Mission - Frauke Scheunemann

Winston - Ein Kater in geheimer Mission
von Frauke Scheunemann

Bewertet mit 3 Sternen

"Ein Kater in geheimer Mission" ist eine niedliche Geschichte mit Herz über einen etwas versnobten Kater, der über seinen Schatten hinaus wächst und sich mutig den Abenteuern stellt.

Winston versteht zwar unsere Sprache, aber längst nicht alle Gepflogenheiten, die die Menschen so an den Tag legen. Er ist noch ein junger Kater und daher relativ unerfahren im Umgang mit Menschen und lernt noch dazu. Bisher kennt er nur seinen Besitzer und dessen Hausfrau. Als aber eine neue Hausfrau in sein Leben tritt und diese auch noch ihre 11-Jährige Tochter mitbringt, ist das Chaos komplett. Vor allem, da er dann bald im Körper dieses Mädchens steckt...
Auch, wenn Frau Scheunemann die Unerfahrenheit von Winston gut zu transportieren versucht, gelingt ihr dies nicht immer zu 100%. Manchmal erscheint mir der Kater doch etwas zu schlau - gerade dann, wenn es für den Fortgang der Geschichte förderlich ist. Das finde ich etwas schade und nicht glaubwürdig. Wenn man einmal davon absieht, dass ein Menschen verstehender Kater auch nicht sehr realistisch ist. Aber darauf kann man sich noch einlassen und das ist ja mit Klappentext auch bekannt. Ich hätte es schöner gefunden, wenn die Autorin die Unbedarftheit von Winston etwas besser dargestellt und ihn nicht manchmal zu einer - für seine Verhältnisse - Intelligenzbestie gemacht hätte.

Die einzelnen Kapitel werden mit thematisch passenden Überschriften und niedlichen Katzenbildern mit Wollknäuel eingeleitet.
Dass man ein Kinderbuch (ab 11 Jahren) in der Hand hat, merkt man sehr schnell. Ich bin bisher nur Jugendbücher gewohnt und konnte mich mit den charakteristischen Merkmalen eines Kinderbuches schwer anfreunden: zu einfach, zu kindlich, die Abläufe zu perfekt. Dennoch kann ich das der Autorin nicht negativ ankreiden - es ist eben einfach nicht nach meinem Geschmack.
Schade finde ich, dass die Eigenarten einer Katze nicht richtig zur Geltung kommen oder manchmal auch falsch dargestellt werden. Möglicherweise liegt das daran, dass die Autorin ein Hundemensch ist und sich nicht so mit Katzen auskennt. Allerdings ist das, wie ich finde, keine gute Voraussetzung, um ein Buch über eine Katze zu schreiben. Aber den jungen Lesern fällt das wohl nicht so auf.

Das Ende ist natürlich vorhersehbar, aber dennoch ganz nett umgesetzt.

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