Rezension

Niemals allein

Nevernight 01 - Die Prüfung - Jay Kristoff

Nevernight 01 - Die Prüfung
von Jay Kristoff

Bewertet mit 4 Sternen

Mia Corvere sieht erst mal wie ein mageres, junges Mädchen von sechszehn Jahren aus. Das ist sie auch, aber man darf sie nicht unterschätzen. Sie ist sechs Jahre lang bei einem alten Assassinen in die Lehre gegangen, mit nur einem Ziel: Sie will in den Orden der "Roten Kirche" aufgenommen werden, einem Assassinenorden, dessen Aufnahmerituale bereits tödlich sind. All das nimmt sie nur auf sich, weil sie sich rächen will. An den drei Männern, die für den Tod ihrer Familie verantwortlich sind. Dass es sich dabei und die drei mächtigsten und abgeschirmtesten Männer ihres Volkes handelt, macht die Sache nicht leichter, doch Mia hat einen Vorteil, wenn man ihren Fluch so nennen will: Sie kann die Schatten befehligen und wird von einem Schattengeschöpf begleitet. Sie ist niemals allein, selbst wenn sie auf sich allein gestellt ist.

Ehrlich, anfangs habe ich überlegt, ob ich das Buch abbreche. Nicht, weil der Schreibstil so Mist ist, im Gegenteil, der ist außergewöhnlich. Auch nicht, weil die Geschichte nichts hergibt, auch das Gegenteil ist der Fall. Aber mich hat übelst genervt, dass zumindest auf den ersten 100 Seiten der Autor ständig die vierte Wand gebrochen und mit mir bzw. den Lesern gelabert hat. Das kann ich nicht ab, ich will in ein Buch eintauchen können, und wenn mich dann ein Autor jedes Mal wieder aus dem Lesefluss reißt mit seiner Anquatscherei, dann nervt mich das. Zum Glück gab sich das irgendwann, und als störend empfand ich nur noch die Fußnoten. Dass ich selbst darüber irgendwann hinwegsehen konnte, ist ein Verdienst des Autors, da kann er sich einen Orden an die Brust heften. Normalerweise sind solche Bücher für mich Kandidaten zum Verreißen, bei diesem Buch jedoch packte er mich irgendwann mit seiner originellen Handlung, seinen Protagonisten und den Ahnungen, die ich für den nächsten Band schon habe und ich übernehme daher seine Unsitte und wende mich direkt an euch: Liebe RezensionsleserInnen, dieses Buch bekommt von mir eine Empfehlung!