Rezension

Niemals in der Niemalswelt

Niemalswelt - Marisha Pessl

Niemalswelt
von Marisha Pessl

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover des Buches hat mich- als kleines Coveropfer- sehr sehr angesprochen. In seiner Schlichtheit ist es dennoch sehr schön anzuschauen und bleibt ein Blickfang.

 

Inhalt:

Beatrice, die von allen jedoch nur Bee genannt wird, hat gerade das erste Jahr des Colleges hinter sich gebracht und hilft ihren Eltern während der Ferien in deren Cafe aus. Ein Jahr zuvor ist ihr Freund Jim auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen. Diesen Vorfall hat Bree noch nicht verarbeitet, weshalb sie sich immer weiter von ihren Freunden isoliert hat. Dennoch laden diese sie nach diesem Jahr zu einer Party ein, zu welcher Bee sich nach anfänglichen Überlegungen doch aufmacht. Durch einen Autounfall geraten die Freunde in die “Niemalswelt”, einer Welt, die zwischen Leben und Tod existiert. Aus dieser Welt, so wird ihnen von dem Wächter erklärt, kann nur einer von ihnen entkommen- die anderen müssen sterben. Wer das sein wird, müssen die Freunde jeden Abend, sogesehen nach dem Unfall, demokratisch bestimmen. Schnell stellt sich heraus, dass auch Jims Tod etwas mit ihrer Situation zutun hat und dass die Aufklärung desselben ihnen helfen kann. Sobald die Abstimmung nicht eindeutig ist, und es mehr als nur eine Gegenstimme gibt, sind sie erneut in der Zeitschleife gefangen. Sie beginnen sich mit dem Tod von Jim zu befassen- um der Zeitschleife zu entkommen und ihr eigenes Leben zu retten.

 

Meine Meinung:

Obwohl mir sowohl das Cover total gefallen hat, ich vom Klappentext überzeugt  war und die Leseprobe mich gefesselt hatte, war ein kleiner Rest Skepsis geblieben. Nicht aufgrund einer schlechten Idee, sondern weil ich Sorge hatte, einen schlechten Abklatsch von “Und täglich grüßt das Murmeltier”, “Happy Deathday”, “Wenn du stirbst zieht dein ganzes Leben an dir vorbei” etc. zu lesen. Jedoch wurde ich- Gott sei Dank- eines Besseren belehrt. Es wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig, den Protagonist*innen ist nicht über mehrere hundert Seiten das Gleiche passiert. Durch die Verbindung der Geschichte von den Freunden und die Aufklärung von Jims Tod waren auch sehr viele Elemente eines Thrillers vorhanden, welche dafür gesorgt haben, dass Hochspannung herrscht. Der Schreibstil war flüssig, es war anzumerken, dass es ein Jugendroman ist. Teilweise lasen sich die langen und verschachtelten Sätze etwas holprig, man fand sich im Allgemeinen jedoch gut zurecht. Leider möchte ich nun noch einen negativen Punkt ansprechen: Die Charaktere. Zwar waren diese alle sehr liebenswert und detailliert, aber nicht zu detailliert beschrieben, jedoch erfüllte jeder von ihnen ein riesen Klischee. Die Zicke, der Nerd, das schüchterne Mädchen aus ärmlicheren Verhältnissen, den Schwulen und die ohne eigene Meinung. Wie bereits gesagt, mit weniger Klischee hätte ich mit den Charakteren mehr anfangen können.

 

Fazit:

Dieses Buch ist meiner Meinung nach nicht nur für Jugendliche ein Lesevergnügen. Pessl hat in diesem Buch eine Grenze zwischen Leben und Tod erweitert und in dieser eine mehr oder weniger logische neue Welt erschaffen. Mit ausgereifteren Charakteren und mehr als nur einer Sichtweise mit Sicherheit ein noch größerer Lesespaß.