Rezension

Noch ein Pageturner

Schwarz wie Schnee - Jutta Wilke

Schwarz wie Schnee
von Jutta Wilke

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Kira wird im Krankenhaus wach, bei ihr eine Frau und ein Mann die sie beide nicht kennt. Der Mann ist ihr behandelnder Arzt. Die Frau sagt sie wäre ihre Mutter. Sie heißt Kira haben sie ihr gesagt, aber Kira weiß nichts mehr. Nicht mehr wer sie ist, nicht mehr wie sie heißt und auch nicht wer ihre Mutter ist. Aufgrund des Unfalls leidet sie an Amnesie. Sie bekommt nicht viel Besuch im Krankenhaus, ihre Mutter und Julian besucht sie, aber auch Julian kennt sie nicht. Er ist aus ihrem Deutsch LK sagt er. Aber in ihrem Kopf ist Leere. Sie sieht nur die Bilder ihres Unfalls allerdings etwas anders als er ihr erzählt wurde. Sie fühlte sich verfolgt, aber die Polizei schließt Fremdverschulden aus.
Meine Meinung:
Ich lese sehr gerne die Bücher von Jutta Wilke. So dass ich natürlich ihr neuestes Werk auch wieder haben wollte- Netterweise wurde es mir vom Sauerländer Verlag zur Verfügung gestellt, so das es erst gar nicht groß auf meiner Wunschliste rumdümpelte. Gestern dann begann ich zu lesen und konnte nicht mehr aufhören.
Der Schreibstil ist auch in diesem Buch bekannt flüssig und sehr rasant. man fliegt nur so durch die Seiten. Textholperer gibt es nicht. Die Sprache ist einfach und ohne viele Fremdwörter, so wie es in einem Jugendbuch auch sein sollte.
Das Buch ist angegeben mit 15-17 Jahren, so viel kriminelle Energie wie drin steckt passt die Altersangabe, auch weil die Protagonistin 17 ist. Habe mir mal sagen lassen Leser sollten so alt sein wie die Hauptfigur bei Kinder und Jugendbüchern. Somit passt das hier alles. Allerdings finde ich es nicht so schlimm das es nicht vielleicht auch Jugendliche ab 12 lesen könnten, das sollten die Eltern entscheiden, für die dieses Buch gewiss auch etwas ist. Schließlich gehöre ich auch nicht mehr in die dafür vorgesehene Altersgruppe  [;-)]
Wie am Anfang schon erwähnt bin ich durch dieses Buch geflogen. Die Kapitel sind nicht zu lang und die Spannung baut sich direkt zu Beginn auf. Jutta Wilke schafft es die Empfindungen von Kira so gut zu beschreiben das man sich selber verwirrt fühlt, aber nicht genervt ist davon. Sie wirft von Anfang an Fragen auf, wo ich die Antworten drauf gesucht habe und die Fragen werden immer mehr. Ich konnte lesen wie Kira versucht Licht ins dunkle zu bringen und habe mir meine eigenen Gedanken gemacht wie das ganze zu Stande kommen konnte.
Etwa ab der Hälfte des Buches hatte ich dann eine Ahnung was der Grund für die Amnesie bzw. der Grund für die verschiedenen Unstimmigkeiten sein könnte und wurde am Ende auch bestätigt. Allerdings schaffte es die Autorin mir fast bis zum Ende nicht wirklich sicher zu sein mit meiner Vermutung und nahm mir somit nicht den Lesespaß.
Kira ist hier die Hauptperson und wirkt schon ein wenig Schizophren. Das geht ihr allerdings auch selber so. Sie wird in ein Leben geworfen was sie gar nicht kennt, was sie vergessen hat. Sie fühlt sich fremd in ihrem Körper, in ihrem Zimmer und auf ihrer Schule. Sie hat keine Empfindungen für ihre Mutter und überhaupt für niemanden der in ihrem Leben vor dem Unfall da gewesen sein soll. Denn selbst das zweifelt sie an. Jutta Wilke beschreibt sehr gut wie sich Kira dabei fühlt und zeigt auch wie verzweifelt man ist wenn man von seiner Vergangenheit nichts mehr weiß.
Julian ist einer der Charaktere die ich in der Situation am Liebsten mochte. Er steht Kira bei und das ist gewiss nicht immer leicht. Aus anfänglichem Pflichtgefühl entwickelt sich eine Freundschaft, die sehr strapaziert wird. Er ist der Halt für Kira.
Fazit: Wieder ein Buch von Jutta Wilke was mich begeistert zurück lässt und das ich jedem empfehlen kann ob groß oder klein. Für mich ein Pageturner der alles enthält was ein Buch haben muss