Noch immer ein wenig sprachlos...
Bewertet mit 4.5 Sternen
Im Jahr 2011 wacht Hitler plötzlich mitten in Berlin auf. Ohne einen einzigen Hinweis darauf, was passiert ist, findet er sich 66 später plötzlich im gegenwärtigen Deutschland wieder. Und hier ist natürlich alles komplett anders als zur Zeit des Zweiten Weltkriegs - eine Frau ist Kanzlerin, die NSDAP existiert nicht mehr, dafür haben wir jetzt Facebook. In so einer Welt muss man sich doch erst neu zurecht finden. Und während er nach und nach herausfindet, was sich in den letzten Jahrzehnten alles so geändert hat, startet er gleichzeitig eine neue Karriere - als Comedian im Fernsehen.
Das Buch ist wirklich eigen.
Für mich war es einerseits extrem interessant, dass alles aus der Sicht einer Person geschildert wird, von der uns heute im Großen und Ganzen eingetrichtert wird, dass sie von Grund auf Böse war; andererseits war ich von mir selbst geradezu schockiert, den Charakter irgendwie zu mögen. Ich bin jetzt noch ein wenig verwirrt, weil es einfach so seltsam ist, aus dieser Sicht zu lesen. Hitler analysiert einfach alles und die Gedankengänge dieses Protagonisten sind geradezu erschreckend logisch und berechnend.
Aber ganz ehrlich gesagt - der Autor hat ihn genau so getroffen, wie ich ihn mir vorgestellt hätte. Und gerade dadurch entsteht erst die Authentizität, die mich irgendwie einfach fertig macht. Weil ich gleichzeitig schockiert und beeindruckt bin.
Was ich dabei noch verdammt interessant fand war die Tatsache, wie die anderen Charaktere in der Geschichte mit ihm umgehen. Die Produzenten und das gesamte Team dort denken natürlich, er würde einfach nie aus seiner Rolle fallen. Und die Reaktionen auf seine Aussagen und Taten sind teilweise echt... krass.
Fazit: Schockierend (und) unterhaltsam, aber den Hype hat sich das Buch verdient!