Rezension

Noch mehr offene Fragen, statt Aufklärung

Outliers - Gefährliche Bestimmung. Die Bedrohung - Kimberly Mccreight

Outliers - Gefährliche Bestimmung. Die Bedrohung
von Kimberly McCreight

Bewertet mit 3 Sternen

Erster Satz

Ich stehe barfuß im Dunkeln an der scharfen Felskante und starre auf die ausgedehnte schwarze Wasserfläche vor mir.

Meinung

Einige Zeit ist vergangen seit Wylie und Jasper aus dem Camp flohen und Cassie starb. Seitdem läuft alles irgendwie seinen geregelten Ablauf, auch wenn das Erlebte noch allen in den Knochen steckt. Erst als Wylie plötzlich in einem Krankenhaus festgehalten wird, zusammen mit anderen Mädchen, die ähnlich wie sie sind, wird klar, dass noch mehr Leute hinter ihr und den Forschungsergebnissen ihres Vaters her sind.

Auch im zweiten Band übernimmt Wylie wieder die Rolle der Erzählerin. Die Rückblenden sind auch weiterhin nicht chronologisch und decken dieses Mal den Zeitraum zwischen dem Camp und der jetzigen Gegenwart auf. Der Schreibstil passt ebenfalls erneut zur Protagonistin - jung und einfach gehalten. Spannung ist definitiv da und auch die wenigen Aufklärungen fand ich sehr interessant. Es ist aber schade, dass man immer noch so im Dunkeln stehen gelassen wird. Das Buch führt den Leser nicht, sondern schubst ihn durch die Geschichte, ohne eine heiße Spur. Wenig bis gar nichts wird komplett aufgeklärt, stattdessen kommen nur immer mehr Fragen dazu. Die kleinen Hinweise, die sowohl Wylie als auch man selbst schnell übersieht, gehen unter in dem Wirrwarr von richtig oder inkorrekten Informationen. Denn die Menge ist einfach zu groß.

Charaktere

Wylie ist definitiv keine Hilfe dabei, sich über die Lage klar zu werden. Seit sie weiß, dass sie ein Outlier ist und somit die Gefühle der Menschen lesen kann, verlässt sie sich nur noch auf diese, auch wenn sie sich nicht sicher ist und jede Handlung in Frage stellt.

Jasper geht leider auch im zweiten Band sehr unter. Obwohl Wylie sich große Sorgen um ihn macht und er schwer mit Cassies Tod zu kämpfen hat, befasst sich die Geschichte erst sehr spät damit und nicht gerade ausführlich.

Zu den wichtigeren Personen gesellt sich nun Riel, die Anführerin der Hacker, die Quentin im Camp halfen. Sie hatte sich in die Irre führen lassen, aus persönlichen Gründen und bereut ihr Verhalten ein wenig. Sie lässt sich nichts sagen oder gefallen, wenn es ihr nicht passt. Doch auch sie hat ein großes Geheimnis, wie Wylie feststellen muss.

Fazit

Es bleibt weiterhin undurchschaubar, birgt weitere offene Fragen und lässt den Leser alleine. Dabei gibt es spannende und interessante Schlüsselmomente in der Geschichte, die nur nicht ausreichend erläutert werden. 3 Sterne