Rezension

Noch nie habe ich ein Buch bereits nach der ersten Seite wieder weglegen wollen. Aber bei diesem Autor hätte ich eigentlich gewarnt sein müssen.

Aurora - Kim Stanley Robinson

Aurora
von Kim Stanley Robinson

Bewertet mit 0.5 Sternen

Noch nie habe ich ein Buch bereits nach der ersten Seite wieder weglegen wollen. Aber bei diesem Autor hätte ich eigentlich gewarnt sein müssen.

Inhalt: Erzählt wird vom Leben auf einem Generationenschiff, das in ein anderes Sonnensystem geschickt worden ist, um dort einen Planeten zu kolonisieren.
Ich finde die Grundidee des Buches wirklich super, dass eben die Möglichkeit beschrieben wird, einige tausend Menschen in ein Raumschiff zu stecken und fortzuschicken. Diese erste Generation hat das freiwillig getan, doch jede nachkommende Generation ist dazu gezwungen, in diesem Raumschiff zu leben und dann einen fremden Planeten zu kolonisieren, hatte nie wirklich eine andere Option. Diese psychologische Betrachtung finde ich wirklich faszinierend. Nur weil wir so leben wollen, haben wir dann das Recht, unsere Kinder und Urenkel dazu zu zwingen?
Was aber ist nun mein Problem mit dem Buch? Genau das gleiche wie bereits bei 2312 vom selben Autor: Der wissenschaftliche Aspekt ist super. Gut recherchiert und toll beschrieben. Aus diesem Grund ist er auch berühmt und wird dem Genre des „Hard Science Fiction“ zugerechnet. Aber der Plot und die Charaktere sind eine Katastrophe und der Schreibstil, weshalb ich eben nach der ersten Seite wieder zumachen wollte, ist extrem gewöhnungsbedürftig, einfach nur zäh.
Wenn man über den anfänglichen Ärger ob des Stils hinweg ist, ist das erste Drittel des Buches bis zur Ankunft beim Planeten aus rein wissenschaftlicher Sicht sehr interessant zu lesen, also die konkrete Zeit auf dem Generationenschiff. Doch die letzten beiden Drittel haben den wissenschaftlichen Fokus verloren und der Autor schweift ab in philosophische und moralische Dilemmata. Die Beschreibung der Kolonisierung war total langweilig und was danach folgt einfach nur blöd.
Wer ein spannendes und gut recherchiertes Buch über die Kolonisierung eines fremden Planeten lesen möchte, sollte zu Coyote von Allen Steele greifen, aber nicht zu Aurora.
Fazit: Ich würde gerne das erste Drittel des Buches als eigenständiges Werk empfehlen und den Rest verbrennen.

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