Rezension

Noch Spielraum nach oben für die Folgebände

Rebell - Mirjam Hüberli

Rebell
von Mirjam Hüberli

Bewertet mit 4 Sternen

Der Schreibstil
Wer schon länger bei mir mitliest weiß, dass ich Mirjam H. Hüberlis Schreibstil sehr gerne mag. Er ist auf der einen Seite sehr "einfach" gehalten (im Sinne von puristisch/schlicht/klassisch, nicht im Sinne von simpel bzw. so, dass jeder das könnte) und kommt einfach ohne großes Tamtam aus, auf der anderen Seite strotzen Dialoge und Beschreibungen aber auch vor einer genialen Art von Sarkasmus, Ironie und Humor. Auf diese Weise schafft sie es immer wieder nicht zum Schmunzeln, aber auch zum Weinen zu kriegen und dabei immer irgendwie Einzigartig zu bleiben.
Auch in Rebell - Gläserner Zorn war das nicht anders. Der erste Band ihrer neuen Trilogie ist lebendig, meist schnelllebig und mit Sicherheit nicht langweilig.
Die Handlung
Willow kann das Spiegelbild von Menschen in deren Augen sehen. Was im ersten Moment vielleicht nicht soo ungewöhnlich klingt, ist es bei genauerer Überlegung schon und niemand hat eine Erklärung darauf. Dann taucht Bo auf, ein sehr seltsamer Typ. Das Seltsamste ist dabei gar nicht mal, dass sie sein Spiegelbild nicht erkennen kann, denn außer Willow scheint ihn niemand wahrzunehmen.
Bis hierhin klingt es - zugegeben - nach einem relativ durchschnittlichen Urban Fantasy Roman. Doch als die beiden dann durch einen Spiegel in ein Paralleluniversum gelangen, in dem sie praktisch  beide Welten retten müssen, nimmt die Geschichte ziemlich an Fahrt auf (teils wortwörtlich :D).
Ich empfand Rebell größtenteils als sehr spannend und gut durchdacht. Einige Kapitel gingen mir persönlich etwas zu schnell, aber das ist wohl Ansichtssache. Insgesamt auf jeden Fall ein interessanter Ansatz, der (DANKE!) mal ohne zu viele Elemente aus internationalen Bestsellern auskommt und zudem nicht das typische Muster aufgreift, dass seit Twilight in so vielen Urban Fantasy Romanen anzutreffen ist.
Die Charaktere
Was ich an Willow so mag ist ihre Unerschrockenheit, ohne dass sie dadurch zu 120% Kämpfer sein muss. Sie ist durchaus eine starke Protagonistin, aber das hält sie nicht davon ab zu lieben und Gefühle zu haben. Im Gegenteil - Diese machen sie eher stärker.
Bo hingegen ist ein sehr eigenwilliger Kerl. Er ist über weite Strecken hinweg sehr undurchsichtig und auch jetzt bin ich mir noch nicht absolut sicher, was ich von ihm halten soll. Aber irgendwie macht das auch gerade seinen Charakter aus. Und es ist immer gut, gewisse Geheimnisse über Band eins hinaus beizubehalten :D
Fazit
Auch, wenn Rebell - Gläserner Zorn meiner Meinung nicht das beste Buch ist, das Mirjam H. Hüberli bisher veröffentlicht hat (Da streiten sich für mich immer noch HerzSeilAkt und Gefrorenes Herz :D), hat es mir gut gefallen. Ich denke jedoch, dass in Band zwei noch ein wenig Spielraum nach oben ist (und ich bin ziemlich sicher, dass sie ihn nutzen wird ♥)