Rezension

Noch überzeugender als das erste Buch

Enna Andersen und die Tote im Mai -

Enna Andersen und die Tote im Mai
von Anna Johannsen

Bewertet mit 5 Sternen

Der zweite Fall für die Cold-Case-Abteilung (Cold Cases liegt ja voll im Trend) und diesmal hat die Autorin mich noch mehr gefesselt und überzeugt als im ersten Teil, von dem ich auch schon begeistert war.

Das Team - 3 Kommissare, die gezwungenermaßen zusammenarbeiten und eigentlich ganz woanders sein wollen, also eher eine Zweckgemeinschaft - ist überaus sympathisch mit all den persönlichen Macken:
Enna: Nach einer Auszeit nach einem persönlichen Schicksalsschlag auf einen ungeliebten Posten  versetzt
Pia: Nichte des Generalstaatsanwalts, die auf einem „ungefährlichen Posten“ arbeiten soll, aber nicht will und im Team für die Recherche im Netz zuständig
Jan: degradiert und versetzt, bärbeißig, will eigentlich nur in seinen alten Job zurück

Die richtige Mischung macht den Unterschied zu anderen Krimis, zumal Pia und Jan wie Hund und Katze sind, wo ich mir als Leser so manches Grinsen nicht verkneifen konnte.

Da nichts eilig ist, hat Enna die alten, ungelösten, Fälle durchnummeriert und zu Beginn des Buches wird ein Los gezogen., das über den zu lösenden Fall entscheidet. Dieses Mal ist der Fall sehr ergreifend und traurig und bis zur Lösung stehen viele Vernehmungen an, die Spekulationen kochen hoch und nicht immer führt der Weg auch ins Ziel.

Sehr gut gefällt mir, dass die private Seite der Ermittler einen großen Platz in den Büchern von Anna Johannsen einnimmt. Dieses Mal erfährt man mehr aus Jans Vergangenheit. Ebenso traurig wie der Fall, aber man kann jetzt seine Charakterzüge besser nachvollziehen.

Eine rundherum gelungene Geschichte, bei der am Ende keine Frage unbeantwortet bleibt.

Leider wird es wohl noch einige Monate dauern bis ich erfahre, ob Enna sich die Akte über den Mord an ihren Eltern vornimmt oder nicht.

Volle 5*