Rezension

Nordisch schön

Mitternachtsmädchen
von Jonas Moström

Bewertet mit 5 Sternen

Düster und melancholisch, spannend und voller Lesegenuss

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich von diesem Autor schon viel gehört hatte. Den Nachfolger „Eisige Dornen“ hatten einige Bekannte und Bücherfreundinnen gelesen und mich neugierig gemacht. Da ich Bücher aber gerne in der richtigen Reihenfolge lesen, habe ich mir zuerst „Mitternachtsmädchen“ vorgenommen. Es ist bereits der dritte Band der Reihe um Psychiaterin Nathalie Svensson, aber man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse sehr gut lesen. Mir fiel der Quereinstieg jedenfalls nicht schwer und ich hatte nicht den Eindruck, etwas verpasst zu haben.

Nathalie ist eine etwas schwierige Person, da sie sehr eitel ist und sich zum großen Teil auch über ihr Aussehen und ihren Erfolg bei Männern definiert. Das hat mir nicht so gut gefallen, aber ansonsten war sie mir schon ziemlich sympathisch. Sie agiert klug und hilft maßgeblich, den Täter zu schnappen.

Das Buch ist spannend und typisch nordisch. Immer wieder auch düster und melancholisch, so herrlich schwedisch. Ich mag gerade die schwedischen Autoren sehr und dieses Buch hat mein Urteil hierzu wieder gestärkt. Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam, manchmal auch grausam und abgründig. Gleichzeitig erfährt man auch einiges über das Privatleben der Protagonisten und das ist ein gelungener Gegenpunkt. Gut gefallen hat mir auch, dass es ein Team ist, sodass Nathalie zwar im Vordergrund steht, aber auch die anderen immer wieder vorkommen. Das ist angenehm und unterhaltsam zu lesen.

Ein rundum gelungenes Buch, das mir Lust auf mehr von diesem Autor gemacht hat! Zum Glück lag ja der Nachfolgeband schon bereit...