Rezension

Normal ist langweilig

Die Sache mit dem Glück
von Matthew Quick

Klappentext:
Bartholomew hat immer bei seiner Mutter gelebt. Als sie stirbt, muss er plötzlich allein zurechtkommen. Aber das sagt sich so leicht. Bartholomew ist 39. Beim Aufräumen ihres Schlafzimmers findet er einen Brief von Richard Gere wieder. Darin ruft der Hollywoodstar zum Boykott der Olympischen Spiele in Peking auf, wegen Tibet. Der Brief muss Mom viel bedeutet haben, sonst hätte sie ihn nicht in ihrer Unterwäscheschublade aufbewahrt. Nun versteht Bartholomew auch, warum sie ihn in ihren letzten Tagen, als sie schon sehr durcheinander war, immer nur «Richard» genannt hat. Er beschließt, dem Schauspieler Briefe zu schreiben. Über Moms Theorie vom Glück, über Außerirdische, Buddhismus und die Liebe zu Katzen. Und über die junge Bibliothekarin, die er schon seit Jahren einmal ansprechen möchte. Bis jetzt hat Richard Gere noch nicht geantwortet, aber Bartholomew ist sicher, er wird ihm bei seinem Neuanfang helfen.

Der Autor:
Matthew Quick wurde 1973 in Oaklyn, New Jersey geboren. Er studierte Anglistik, arbeitete als Englischlehrer, schmiss seinen Job und reiste anschließend lange durch Südamerika und Afrika. Die Verfilmung seines Debüts „Silver Linings“ gewann einen Golden Globe und den Oscar für die beste weibliche Hauptdarstellerin. Auch die Filmrechte an seinem neuen Roman „Die Sache mit dem Glück“ wurden bereits verkauft. Matthew Quick lebt mit seiner Frau in Holden, Massachusetts.

Meine Meinung:
Bartholomews Mutter stirbt an Krebs. Er ist fast 40, hat keinen Job und war das ganze Leben mit ihr zusammen. Für ihn bricht eine Welt zusammen. Dann findet er in einer Schublade im Schlafzimmer einen Brief von Richard Gere, denn seine Mutter verehrte den Filmstar über alle Maßen, und so setzt sich Bartholomew hin und schreibt selbst Briefe an den Filmschauspieler und Buddhisten, der sich seit Jahrzehnten für indigene Völker stark macht und der Vorsitzende von ICT (International Campaign for Tibet) ist.

Das Schreiben der Zeilen hilft Bartholomew bei der Trauerbewältigung.
Auf dem Weg in ein neues Leben lernt er viele Menschen kennen, die ihm zeigen, dass nicht nur er seinen Platz im Kreislauf der Welt noch finden muss, sondern auch, dass man nicht allein durch die unwegsamen Gassen des Daseins gehen sollte. Gemeinsam ist man stark, und das ist auch die Botschaft, die das Buch vermittelt.
Manchmal spielen Glück und Zufälle eine Rolle, manchmal muss man selbst etwas tun, um Neues, Unentdecktes zu sehen und eine Reaktion zu bewirken.

Mir hat "Die Sache mit dem Glück" gut gefallen. Das Buch zeigt immens viele Aspekte, die das Leben zu bieten hat, trifft leise Zwischentöne, enthält Schicksalsschläge, aber auch positive Momente, die es wert sind, weiter zu machen und zu kämpfen.

Einfallsreich ist es Matthew Quick gelungen, das Leben eines einsamen Mannes mit dem eines Hollywoodstars zu verknüpfen. Richard Geres Arbeit wird somit auch gewürdigt und den Lesern, die diese noch nicht verfolgt haben, näher gebracht. Somit kann man sich selbst mit dem Thema Tibet auseinandersetzen. Er ist eben mehr als ein Beau.

Ebenfalls gelungen fand ich die Botschaft, dass es andersartige Menschen geben muss, warum werden sonst so viele als normal bezeichnet? Gerade das macht das Leben aus, und nicht jeder sollte, ohne jemanden wirklich zu kennen, sich gleich sein Urteil bilden - das geschieht leider oft viel zu schnell.

Es gab sehr witzige Momente im Buch, natürlich auch tragische Begebenheiten, die auch im realen Leben vorkommen.
Man sollte sich auf das besinnen, was wirklich wichtig ist.

4 glückliche Sterne.