Rezension

Norwegische Spannung vom Feinsten!

Der Bote - Ingar Johnsrud

Der Bote
von Ingar Johnsrud

Bewertet mit 5 Sternen

"Der Bote" von Ingar Johnsrud ist der zweite Teil einer Trilogie (Teil 1: "Der Hirte"; Teil 3: "Der Verräter") um den norwegischen Hauptkommissar Fredrik Beier.

Den Inhalt kann man aus den anderen Rezensionen und dem Klappentext entnehmen, daher überspringe ich diesen Teil.

Der zweite Teil gefiel mir persönlich sogar noch besser als der erste. Fand ich den ersten Teil schon gut, kamen mir dort aber zu viele Personen vor, sodass ich am Ende verwirrt und nicht sicher war, wer denn nun der Übeltäter war usw. Auch hier im zweiten Teil "Der Bote" kommen wieder sehr viele Charaktere vor; die meisten auf Seiten der Polizei kennt man aber glücklicherweise schon, sodass es etwas einfach wird und man sich 'nur' die Bösen merken muss. Manchmal werden diese nämlich nicht mit Namen genannt, sondern nur durch ein besonderes Merkmal beschrieben und etliche Seiten später erfährt man erst, wer dies war/ist.
Solche Kniffe gibt es in den Büchern von Ingar Johnsrud immer wieder, das macht sie für mich zu etwas besonderem, da ich dermaßen verschachtelte Thriller/Krimis bislang nicht kannte. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass man bei dem Buch dranbleiben muss und es nicht für einige Tage weglegen und einfach weitermachen kann.

Die Story hat ein, zwei sehr überraschende Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Typisch Skandi ist natürlich der unglückliche, grummelige Kommissar. Das muss man eben mögen; wenn nicht, ist man in dem Genre vermutlich generell falsch. Insgesamt fand ich den Schreibstil sehr gut, die Kapitellänge optimal und auch das Setting, die Handlungsorte (vor allem in der Vergangenheit) fand ich sehr gut gewählt.

Mein Fazit: wem also "Der Hirte" zusagte, dem würde ich auch "Der Bote" empfehlen. Der dritte Teil liegt bei mir auch schon parat und ich bin gespannt wie es weitergeht!