Rezension

Not my cup of tea ...

Franziska zu Reventlow - Kerstin Decker

Franziska zu Reventlow
von Kerstin Decker

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der Klappentext hatte mich neugierig auf dieses Buch mit seinen Beschreibungen dieser jungen Gräfin gemacht, die mir bis dato ganz unbekannt war. Aber schon beim ersten Abschnitt, der in vier Abschnitte unterteilten Biografie, tat ich mich mit dem Lesen schwer. Während mir Fanny zu Anfang noch unheimlich leid tat, da ihre Familie sie wirklich grausam behandelte und sie auch in der Schule bis aufs Äußerste schlichtweg gemobbt wurde, schlug mein Mitleid im zweiten Abschnitt in vollkommenes Unverständnis und danach sogar in Antipathie um. „Die Vielliebende fand es verantwortungslos, an Männern, die ihr gefielen, vorüberzugehen. Sie streifte manchen intim …“ Wie bitte? Vielliebende? Das ist ja mal ein nettes Wort für eine Frau, die ihren Körper verkauft, oft nur um ihre eigene finanzielle Misere ausgleichen zu können und sich dann danach kopfüber in die nächste zu stürzen. Sie mag ein Freigeist, ein Rebell gewesen sein aber sehr oft zu Lasten Dritter und leider auch zu Lasten ihres Sohnes Rolf, der sich dieses Leben nicht ausgesucht hatte.

Den Schreibstil der Autorin Kerstin Decker war für mich oft wirr und unrund, wenn ich sie auch für ihre intensive Recherche bewundere, die sie auf jeder Seite mit Quellenangaben belegt. Aber man kann nicht jeden Leser immer glücklich machen. Zu diesem Buch gibt es sehr geteilte Meinungen von buchstäblich „himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt“, genauso, wie eben auch das Leben der Gräfin verlief!