Rezension

Not quite an angel

Der Engelsbaum - Lucinda Riley

Der Engelsbaum
von Lucinda Riley

Bewertet mit 2 Sternen

Dreißig Jahre sind vergangen, seit Greta Marchmont das Herrenhaus verließ, in dem sie einst eine Heimat gefunden hatte. Nun kehrt sie zurück nach Marchmont Hall in den verschneiten Bergen von Wales – doch sie hat keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit, denn seit einem tragischen Unfall leidet sie an Amnesie. Bei einem Spaziergang durch die winterliche Landschaft macht sie aber eine verstörende Entdeckung: Sie stößt auf ein Grab im Wald, und die verwitterte Inschrift auf dem Kreuz verrät ihr, dass hier ein kleiner Junge begraben ist – ihr eigener Sohn! Greta ist zutiefst erschüttert und beginnt sich auf die Suche zu machen nach der Frau, die sie einmal war. Dabei kommt jedoch eine Wahrheit ans Licht, die so schockierend ist, dass Greta den größten Mut ihres Lebens braucht, um ihr ins Gesicht zu blicken ...

Meine Meinung: 
Bevor man dieses Buch beginnt, sollte man wissen, dass es sich um ein "altes" Buch von Lucinda Riley handelt, welches sie vor ihrem "Durchbruch" geschrieben hat. Das merkt man leider, da ihr Schreibstil noch nicht ausgereift ist. Dazu ist die Geschichte viel zu langatmig und leider sehr konstruiert und künstlich. 

In "Der Engelsbaum" erleben wir eine Familie, die mit vielen Schicksalsschlägen zu kämpfen hat. Zuerst lernen wir Greta kennen und verfolgen ihren Leidensweg, ihre Geschichte geht dann über in Cheskas Geschichte. Cheska ist Gretas Tochter und nimmt eigentlich den größten und wichtigsten Teil der Geschichte ein. Am Ende bekommen wir dann noch Einblicke in das Leben von Cheskas Tochter Ava. Wichtigste Nebenfigur ist immer David, der zu allen Charaktere eine Beziehung aufbaut und quasi als Vermittler funktioniert. 

Mich stört an diesem Buch sehr viel und mir gefällt eigentlich wenig. Die Anfangsstory über Greta fand ich noch sehr interessant, weil es in Teilen noch glaubwürdig war, auch wenn sie wirklich ständig Pech hatte und nie irgendwas so lief, wie es für sie gut gewesen wäre. Aber solche Menschen gibt es natürlich auch. Aber dass auch Cheska und Ava vom Pech verfolgt werden, ist mir dann irgendwie zu viel. Ein sehr wichtiger Charakter ist Cheska, die sehr viele Probleme hat. Ihre Taten und Handlungen fand ich ehrlich gesagt etwas zu over the top. Alles was sie getan hat, wirkte irgendwie zu konstruiert und machte auf Dauer nicht so Spaß. Es war vorhersehbar, klischeebehaftet und einfach überhaupt nicht glaubwürdig. 
Auf Cheska bezieht sich auch der Originaltitel "Not quite an angel", welcher viel besser den Inhalt des Buches wiedergibt, als es "Der Engelsbaum" tut. Dieser wird nämlich nur in einer Szene mal erwähnt. 

Insgesamt habe ich am Ende die Beschreibungen nur noch quer gelesen und nur noch die Dialoge gelesen. Einige Seiten weniger und auch einige Szenen weniger, hätten dem Buch nicht geschadet und hätten die Geschichte vielleicht auch glaubwürdiger erscheinen lassen. Ich fühle mich nach dem Buch ein bisschen so als hätte mich jemand auf den Arm nehmen wollen, in dem er mir eine wirre Geschichte erzählt. Schade!

Fazit:
Definitiv kein Meisterwerk von Lucinda Riley. Die Geschichte um Greta, Cheska und Ava bringt leider viele unglaubwürdige und konstruierte Szenen mit sich. Die vielen Schicksalsschläge der Personen sind einfach ein bisschen zu viel des Guten. Ich habe am Ende nur noch quer gelesen und fühle mich von der Geschichte etwas auf den Arm genommen. Ich kann leider nur 2 Sterne geben!