Rezension

Nüchterne Darstellung von heute und gestern

Was gewesen wäre - Gregor Sander

Was gewesen wäre
von Gregor Sander

Bewertet mit 2.5 Sternen

Zu ihrem vierundvierzigsten Geburtstag hat Astrid einen Kurzurlaub in einem heruntergekommenen Luxushotel in Budapest von ihrer neuen Liebe, Paul, geschenkt bekommen. Ein paar Tage ohne ihre Kinder und ohne seine Arbeit. Mit dieser Reise will Paul auch einen Blick in ihre Vergangenheit riskieren - und bekommt mehr zu sehen, als ihm vielleicht lieb ist. Denn diese Geschichte beginnt auch vor fünfundzwanzig Jahren in der DDR auf einer wilden Künstlerparty, als sich Astrid Hals über Kopf in Julius verliebte. Und ganz ist dieser Julius aus ihrem Herzen nie verschwunden. Plötzlich ist alles, wie es nie war. Liebe, Freundschaft, Flucht und Verrat. Nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch nicht auf den zweiten, und nicht einmal auf den dritten.

 

Der Titel und auch das Cover sind treffend ausgesucht, das Bild ist schon fast eine direkte Einleitung ins erste Kapitel. Der Autor verwendet eine klare, fast schon nüchterne Sprache, sehr neutral aber recht deutlich. Nicht flüssig, eher abgehackt. Mir persönlich gefällt dieser Stil nicht besonders, dadurch erscheint das Buch eher wie ein Sachbuch als wie eine Geschichte, und man fühlt sich als Leser eher außen vor, wie ein Beobachter, der nicht so richtig einbezogen wird. Es gibt zwei Erzählstränge, in der Gegenwart der allwissende Erzähler, in der Vergangenheit die Ich-Erzählerin Astrid. Die Protagonisten lernt man im Gegenwartsstrang nicht so wirklich kennen, sondern eher über die Episoden in der Vergangenheit.

 

Insgesamt fand ich die Geschichte nicht besonders mitreißend, nur wenig interessant. Da wäre mehr drin gewesen. Ich denke, es hat einen Grund, warum das Buch bei einem Independent-Verlag erschienen ist. Weitere Bücher des Autors werde ich wohl nicht lesen.