Rezension

Nun ja...

Die Zweisamkeit der Einzelgänger - Joachim Meyerhoff

Die Zweisamkeit der Einzelgänger
von Joachim Meyerhoff

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nach einem kurzen Engagement in Kassel kommt der Autor, ein bisher erfolgloser Jungschauspieler, nach Bielefeld und hier klappt es endlich mit dem Liebesleben. Er lernt Hanna kennen,eine etwas exzentrische Studentin der Germanistik und entdeckt mit ihrer Hilfe nicht nur sexuelle Freuden, sondern auch die Literatur. Doch leider ist das Theater in Bielefeld nicht nach Meyerhoffs Geschmack und es zieht ihn weiter nach Dortmund. Dort beginnt er ein Verhältnis mit der schönen Franka, Tänzerin an den Dortmunder Bühnen und ebenso exaltiert wie geheimnisvoll. Und dann ist da noch die Bäckerin Ilse... Meyerhoff versucht allen drei Frauen gerecht zu werden, nebenbei entwickelt er noch ein Stück über Ratten und spielt seine kleinen Rollen am Stadttheater. Das geht bald über seine Kräfte und es muss sich etwas ändern!

Nach den drei Vorgängerbänden waren meine Erwartungen an das Buch hoch, aber leider wurde ich enttäuscht. Das Buch hat längst nicht die Klasse von "Ach diese Lücke..." und ist stellenweise banal und selbstverliebt. Immer wieder gibt es diese witzigen, selbstironischen Stellen, für die man Meyerhoff einfach lieben muss. Viele Rückschauen prägen das Buch und das kennt man alles schon aus den anderen Büchern. Dazwischen findet man immer wieder wirklich geniale Passagen, die die Leser wieder versöhnen. Aber leider kann er das Niveau nicht durchgegend halten.

Ich hoffe, dass nicht noch ein Band nachkommt, denn dann hätte ich den Eindruck, das der Autor seinen momentanen Höhenflug nur noch kommerziell ausschlachten will. Und das nehme ich übel!