Rezension

Nur ein paar Nächte oder doch ein Fest eines psychologischen Familienkonfliktes

Nur ein paar Nächte -

Nur ein paar Nächte
von Fabian Neidhardt

Inhalt:

Als Ben glaubt, sich sein Leben als alleinerziehender Vater mit seiner 12-jährigen Tochter eingerichtet zu haben, steht unerwartet sein Vater mit einen Koffer vor seiner Tür. Sein Vater, der ihm in der Kindheit schon kaum viele Emotionen zeigen konnte, möchte ein paar Nächte bei ihm unterkommen, weil er Ben´s Mutter betrogen hat. Als wäre das für Ben nich schon ein Schol genug, steht auch noch plötzlich die Polizei mit seiner Tocher Mia vor der Tür.

Mia hat versucht nach Hamburg zu fahren, damit sie ihre Mutter kennenlernen kann.

Ben sieht sich fast wieder als Kind und mit den Eheproblemen seiner Eltern umgeben und gleichzeitig mit der Vaterrolle überfordert.

Doch die Familienstimmung nimmt im Laufe der Geschichte immer weiter zu, als Ben´s Schwester auf direkte Konfrontation setzt und die ganze Familie an einen Tisch holt, um die Probleme offen zu bereden. Doch dann traut Ben kaum seinen Augen und Orna steht auch plötzlich vor der Tür. Orna, Mia´s Mutter, die nie Kinder haben wollte und einfach gegangen ist.

Doch so einfach ist es alles nicht und so kommen immer mehr verschwiegene Details heraus und ob das zu einen Familien Happy End führen wird, muss jeder Leser selbst herausfinden.

Meinung:

Das Buch ist faszinierend geschrieben. Bei den vielen Dialogen und Monologen muss man ziemlich mitdenken, wer jetzt gerade was sagt, obwohl die Figurenauswahl recht übersichtlich und doch umfamgreich ist.

Das so viele unausgesprochene Gedanken und Gefühle eine Familie so sehr belasten können und dann in so einem Tempo ans Tageslicht kommen, bringt dem Leser eine enorme psychologische Spannung. Die ganzen einzelnen Konflikte, die doch mit einander über die ganze Familie verknüpft sind, bieten lehrreiche Lesestunden und auch die Lösungen für manchen Konflikt sind sehr gut ausgearbeitert.

Im laufe des Buches lernt man auch immer besser die Sprünge in die Vergangenheit der einzelnen Familienmitglieder besser zu verstehen.

Das Cover wurde eigentlich in seiner Farbgebung sehr schlicht gehalten, aber nicht nur das Bild lässt viele Rätsel für Spekulationen zu, sondern es sendet komplett eine Ruhe und gleichzeitig eine Sehnsucht aus und verleitet dazu dieses Buch zu lesen.

Fazit:

Eine sehr anspruchsvolle und doch witzige Lektüre, üder die Konflikte einer besonderen und doch normalen Familie.

Die psychologische Vielfalt der Probleme und der Lösungsversuche bietet viel lehrreiche Spannung und bringt einen faszinierenden Charme für die Figuren mit.

Bei Dialogen ist es oft schwer ohne richtig mitzudenken, zu verstehen, wer gerade redet, doch später wird auch das etwas einfacher.

Es ist eine interessante Geschichte, deren Inhalt man gut verstehen und nachvollziehen kann, doch wird man die Tiefe dieser Familiengeschichte und der eigentlichen Bedeutung wohl erst nach mehreren Malen lesen verstehen, was sich aber auch wirklich lohnt.

Natürlich hofft man nicht nur für Ben oder Orna ein gutes Ende, sondern auch für die überaus kluge Mia. Doch ob ein gelbes Kettcar für ein Happy End für die Familie sorgen kann, wird jeder Leser dankbar nach vielen schönen Lesestunden erfahren.