Rezension

Nur ein parkendes Auto...

Einer wird sterben - Wiebke Lorenz

Einer wird sterben
von Wiebke Lorenz

In der Blumenstraße leben die Menschen ein beschauliches und schönes Leben. Als eines Tages ein Auto vor den Häusern der Bewohner parkt und sich tagelang nicht vom Fleck rührt, fragen sich die Anwohner nach dem Grund für dieses seltsame Verhalten. Stella und ihr Mann Paul, der als Pilot selten zu Hause ist, wohnen ebenfalls dort. Sind die beiden Fremden im Auto ihretwegen dort? Hat es irgendetwas mit dem Unfall zu tun der vor Jahren das Leben der Beiden verändert hat?

Ich war beim Lesen des Klappentextes bereits sehr gespannt, was diese ungewöhnliche und doch simple Provokation eines einfachen parkenden Wagens alles auslösen kann. Stella, die alleine, ohne ihren Mann, die meiste Zeit isoliert in ihrem Haus verbringt, bezieht dieses ungewöhnliche Ereignis sofort auf sich und reagiert sehr panisch und aufgeregt über die neuen Besucher. Schnell wird klar, dass es noch ein anderes Geheimnis um den Unfall geben muss, den Paul und Stella vor einigen Jahren hatten. Auch die Geheimnisse der anderen Bewohner der Blumenstraße werden unter die Lupe genommen, sind aber letztlich weniger aufregend als angedeutet. Auch Stellas immerwährender Monolog und ihre Panik sind für mich nicht nachvollziehbar und zeitweise aufgrund der ständigen Wiederholungen sehr langatmig. Denn neben dem parkenden Wagen passiert nicht wirklich viel, was ich als psychologischen Terror bezeichnen würde und was ihre paranoide Wahrnehmung für mich erklärt. Auch das Ende war für mich weder spannend noch besonders überraschend, sodass ich insgesamt eher enttäuscht von dem Versprechen eines Psychothrillers bin.

Nach einem guten Anfang und einer interessanten Idee verliert die Geschichte leider drastisch an Spannung und Glaubwürdigkeit. Ein paar rote Fragezeichen und ein parkendes Auto reichen für mich nicht aus um jemanden wirklich in Angst zu versetzen, sodass ich viele Handlungen und Ängste der Protagonistin nicht nachvollziehen konnte. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht wirklich erfüllen.