Rezension

Nur ein seichter Geschichtsanfang

Anderwald (Band 1) - Das Geheimnis der Silberwölfin -

Anderwald (Band 1) - Das Geheimnis der Silberwölfin
von Julie Leuze

Bewertet mit 2 Sternen

Stereotype Charaktere, wenige Ereignisse, viele angerissene Thematiken und kaum Spannung - Man hätte mehr daraus machen können.

Gestaltung:

Das Cover gefiel uns sehr gut. Man sieht den Wald, die Wölfin, das Tor und die Freunde im Hintergrund. Alles geheimnisvoll und trotzdem bunt. Sehr ansprechend für die Zielgruppe von Kindern ab 8 Jahren. Im Inneren sind die Kapitelüberschriften sowie die Illustrationen in den Farben Grün, Schwarz und Weiß gehalten. Das passt zwar gut zum Thema des Buches, ist aber optisch für uns nicht so ansprechend gewesen. Entweder nur schwarz-weiß oder ganz bunt. Aber das ist Geschmackssache. Ansonsten ist das Hardcover sehr ansprechend.

Inhalt:

Fiona hat schon seit längerem das Talent, die Gefühle anderer Lebewesen zu spüren. Doch das Geheimnis behält sie für sich, da sie befürchtet, mit ihrer Gabe belächelt zu werden. Nicht einmal ihren besten Freunden, Olivia und Jakob, vertraut sie sich an. Doch dann sieht Fiona plötzlich als einzige der drei im Wald ein steinernes Tor. Als sie hindurchgeht, steht sie im Anderwald. Dies ist ein magischer Wald, in dem eine silberne Wölfin auf sie wartet und der von einer nicht greifbaren Gefahr bedroht wird. Fiona soll ihm helfen. Doch kann sie dies ohne ihre besten Freunde?

Mein Eindruck:

Nachdem wir den Klappentext gelesen hatten und das Titelbild uns neugierig gemacht hatte, waren meine Tochter (10 Jahre) und ich sehr gespannt auf diese Geschichte. Abenteuer in einer magischen Welt, verknüpft mit Tieren und einem Rätsel, sind nach unserem Geschmack.
Der Einstieg mit dem "Magischen Gewisper" der Bäume im Anderwald sowie die Entdeckung des Tores durch Fiona im ersten Kapitel baute gleich Spannung auf. Diese ebbte aber dann zunehmend ab. Es wurde sehr viel Zeit darauf verwendet, die ganzen Lebensumstände von Fiona zu erklären. Dabei sowie bei den Beschreibungen der ersten Entdeckungen im Anderwald wurden viele Themen angerissen, ohne weiterverfolgt zu werden. Krafttiere, Gefühlssymbole, aber auch Inklusion oder Hänseleien durch Mitschüler kamen vor. Beim Lesen hatten wir stets auf das große Abenteuer gewartet, das sich anbahnte, aber leider bis zum Schluss ausblieb. Erst am Ende bekam die Gefahr einen Namen, aber es fühlte sich insgesamt alles so an wie eine in die Länge gezogene Vorgeschichte zum eigentlichen Erlebnis.
Die Charaktere waren alle sehr stereotyp aufgebaut und eine Entwicklung gab es auch nicht. Von der Kürze der Sätze und dem Vokabular her ist es für Erstleser oder generell für Grundschüler gut geeignet. Aber die Story war leider nicht fesselnd und ansprechend. Wir waren sehr enttäuscht, denn wir hatten mehr erwartet. Den zweiten Teil werden wir wohl nicht lesen.

Fazit:

Stereotype Charaktere, wenige Ereignisse, viele angerissene Thematiken und kaum Spannung - Man hätte mehr daraus machen können.